Knapp 20 Millionen Seitenaufrufe sind im Januar 2021 auf unserer Website gemessen worden. So viel wie nie zuvor. Die Reichweite der von der taz Redaktion publizierten journalistischen Beiträge wächst kontinuierlich, am deutlichsten im Internet. Gegenüber 2019 stieg die Reichweite der taz in 2020 um 40 Prozent auf durchschnittlich 14,8 Millionen PIs (Page Impressions: Seitenaufrufe) monatlich. Wichtiger noch als diese technischen Zugriffszahlen ist für die taz allerdings die dabei gleichzeitig steigende Zahl der Lesenden, die mit ihren regelmäßig geleisteten freiwilligen finanziellen Beiträgen die kostenfrei nutzbare digitale Publizistik der Redaktion unterstützen. Deren Zahl stieg in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf durchschnittlich 22.477. Und sie wächst kontinuierlich weiter auf aktuell über 27.000.
Rund ein Fünftel der Lesenden, die eine Seite von taz.de aufrufen, geben zuvor ihre Frage oder ihr Thema im Suchschlitz von Google ein. Andere Suchmaschinen spielen bei einem übermächtig dominierenden Marktanteil von Google (92,6 Prozent) kaum eine Rolle. In der Ergebnisliste finden sich dann Nachrichten im Allgemeinen und Artikel der taz im Besonderen. Kurzum, die Fakten sind, wie sie sind: Google ist der größte Nachrichtenkiosk der Welt.
Eine willkommene Möglichkeit, unsere Reichweite zu steigern
In Erwägung, diesen Suchvorgang für Nachrichten zu bündeln, hat Google Ende vorigen Jahres mit Google News Showcase eine Nachrichtenplattform eingerichtet, auf der Nachrichten von verschiedenen Verlagen frei zugänglich angeboten werden können. Google zahlt dabei den Verlagen eine Lizenzgebühr dafür, dass diese täglich eine bestimmte Anzahl von Artikelankündigungen für diese Plattform liefern. Wer auf einen der Ankündiger der taz klickt, kommt sofort zu uns auf taz.de. taz-Inhalte bleiben somit auf der taz-Website, sie wurden nicht von Google gekapert.
Die Lizenzgebühren, die Google den Verlagen für diese Dienstleistung zahlt, sind nicht unerheblich, aber auch nicht so hoch, dass es dadurch zu einer Abhängigkeit zu Google kommen könnte. Im Falle der taz fügen sie sich in einen Geschäftsbereich, in dem Erlöse aus dem Verkauf von Nachdruckrechten, der Vermarktung der Archivdatenbank zum Beispiel für Pressespiegel, Bibliotheken, Universitäten und weiteren Verwertungsformen bereits erschienener taz-Artikel verbucht werden.
Für die taz ist dieses Angebot eine willkommene Möglichkeit, unsere typischen journalistischen Beiträge künftig noch leichter auffindbar und zugänglich zu machen – eben im Google Kiosk. Wir versprechen uns davon weiter steigende Zugriffe und eine bessere Wahrnehmbarkeit im Wettbewerb mit anderen Medien. Und letztlich auch weiter steigende Einnahmen von den zusätzlichen Leser*innen, die es schätzen, dass die taz-Beiträge auch ohne Bezahlschranken frei zugänglich für alle sind.
Von Aline Lüllmann, seit Juni 2020 taz-Geschäftsführerin. Bis Anfang 2019 leitete sie die taz-Verlagsabteilung „Digitale Transformation“.
Die Entscheidung darüber, ob die taz ihre Inhalte im sogenannten Google News Showcase anbietet, wurde taz-intern kontrovers auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Letztlich haben sich die Versammlung der Mitarbeitenden Mitglieder der Genossenschaft, die Chefredaktion, der Vorstand und der Aufsichtsrat mehrheitlich für eine Teilnahme ausgesprochen. Auf der nächsten Mitgliederversammlung der Genossenschaft im September wird die Testphase mit den Eigentümer*innen der taz, also den Genoss*innen, ausgewertet und besprochen. Es besteht ein beidseitiges Kündigungsrecht von 90 Tagen.
die taz selber scheint mir schon länger von einer generation von mitläufer- und karrierejournalisten gekapert.
ich kenne ihre zeitung seit ich 1981 nach berlin gezogen bin. eine derartig beschämende wandlung hat meiner ansicht nach keine zeitung in der deutschen presselandschaft vollzogen, und das wissen Sie auch. Viele Ihrer artikel sind inzwischen schlecht recherchiert, mainstream-meinungsmache und sogar (und das nicht zu knapp) staatsfolgsamer rhethorik geschuldet. peinlich. die taz ist definitiv entbehrlich geworden, kritischer journalismus findet amüsanterweise inzwischen noch eher in so manch konservativem blatt statt, das sich wohl mehr als Sie eines gewissen journalistischen anstandes zu besinnen fähig ist.
meine kleine finanzielle unterstützung habe daher dieses jahr endgültig eingestellt.