vonhausblog 10.06.2014

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Am Samstag, den 7. Juni 2014, erschien folgende Meldung auf Seite 2 der gedruckten Ausgabe:

taz darf Frauen nicht bevorzugen

Ausschreibung darf sich nicht nur an Migrantinnen richten

BERLIN taz Wegen Diskriminierung muss die taz einem Volontariatsbewerber drei Monatsgehälter Entschädigung zahlen. Das entschied am Donnerstag das Arbeitsgericht Berlin. Das Volontariat war ausschließlich für Frauen mit Migrationshintergrund ausgeschrieben worden. Der Bewerber, der abgelehnt worden war, klagte dagegen – und bekam Recht. Das Gericht sah in der Stellenausschreibung eine Diskriminierung von Männern und einen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.

Die taz verteidigte sich: Sie wollte mit der Ausschreibung eine deutliche Haltung zeigen, mehr Frauen in Führungspositionen zu befördern. Das Gericht folgte dieser Argumentation nicht. Die Maßnahme, Männer auszuschließen, sei nicht statthaft und – da es sich nur um eine Volontariatsstelle handelte – auch nicht geeignet, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. „Bedauerlich ist, dass es wenige Forschungsergebnisse zu der Benachteiligung von Frauen in der Medienwelt gibt“, sagte taz-Geschäftsführer Andreas Bull.

Zuletzt wurde innerhalb der taz viel über Quoten und Frauenförderung diskutiert. Auslöser war eine Studie der KollegInnenAnne Haeming, Julia Neumann, Sebastian Heiser und Svenja Bednarczyk, die vier Erscheinungswochen der taz ausgewertet hatten. Die Fragen: Wie viele Inhalte schreiben Frauen? Über wen schreiben wir in der taz? Wen bilden wir ab? Die Ergebnisse: 35,5 Prozent der geschriebenen Inhalte kamen von Frauen. Bei 28,6 Prozent aller Beiträge waren Frauen die Hauptprotagonistinnen. Und jedes dritte Foto zeigte eine Frau.

Die Ergebnisse der Studie finden Sie auf blogs.taz.de/hausblog

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https://blogs.taz.de/hausblog/die-taz-darf-maenner-nicht-mehrdiskriminieren/

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kommentare

  • Mal ganz von der Debatte um die Richtung der Diskriminierung abgesehen. Führungspositionen? Meint ihr das ernst? Hier geht es um ein popeliges Volontariat. Eine Ausbildungsstelle in der Jungspunde ein bisschen quatsch Tippen dürfen und, wichtiger wohl, die nötige Demut lernen, nicht zu schnell Führungspositionen zu begehren.

  • Wir leben in Zeiten, in denen sich Unternehmen eine Strafe einhandeln können, wenn sie in Stellenausschreibungen das generische Maskulinum verwenden, so wie etliche Medienerzeugnisse und auch der DUDEN.

    Sicher, sicher, so haben sich FeministInnen nicht vorgestellt, als sie die entsprechende Gesetze auf den Weg brachten: Dass ein Richter Anti-Sexismus nicht nur als Einbahnstraße ausschließlich für Frauen betrachtet.

    Könnte ein jetzt ein Damm brechen? Art. 3 schreibt fest dass der Staat bestehende Nachteile _eines_ Geschlecht, also nicht nur des weiblichen, zu bekämpfen habe. Mann denke an Suizidrate, Bildungsdiskriminierung von Jungen, Obdachlosigkeit, Väterrechte, Benachteiligung arbeitsloser Männer, schlechtere Gesundheitsversorgung und geringere Lebenserwartung. Was wenn man an entscheidender Stelle zur Meinung gelangt, man müsste Männer fördern… das wäre ein schwarzer Freitag für den Feminismus und damit ein Gewinn im Sinne eines Humanismus.

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