„Der böse Mann mit dem kleinen Bart ist noch gar nicht tot! Mindestens zwei Mal am Tag sagt er mir Hallo!“ sang Jan Delay vor einiger Zeit – und dieser Omnipräsenz Hitlers in Magazinen, Werbung und politischem Diskurs auf die Spur zu gehen, startete Daniel Erk 2006 seinen „Hitlerblog“ . Er zählte von Beginn an zu den meistgelesenen Blogs auf taz.de und wurde 2010 mit dem „LeadAward“ als „bestes Weblog des Jahres“ ausgezeichnet.
Jetzt ist das alles auch auf Papier nachlesbar: unter dem Titel „So viel Hitler war selten – Die Banalisierung des Bösen ODER Warum der Mann mit dem kleinen Bart nicht totzukriegen ist“ dokumentiert und kommentiert Daniel Erk welche Folgen es hat, wenn das Schreckliche seinen Schrecken verliert. Hier ein Vorabdruck aus dem Buch, das ab sofort im Buchhandel erhältlich ist (Heyne Verlag, 240 S. 9,99 Euro ) – und live auf taz.de weiter geht, auf dem Hitlerblog
@Cornel
Wie schon mein Vorredner sagte muss sogar der instutionalisierte Rechtsextremismus par excellence, unser geliebter Verfassungsschutz, von 49 Todesopfern sprechen. Und da sind die 10 NSU-Opfer nicht mal dabei.
Zahlen, die nicht von Instutitionen stammen, deren Chef in der „Jungen Freiheit“ über den achso schlimmen Linksextremismus schwadroniert, würde ich mehr Glauben schenken. Die Amadeu Antonio Stiftung geht von 182 Todesopfern seit der Wende aus. Dass ein von Neonazis zu Tode getretener Obdachloser nicht in die Statistik des Verfassungsschutz eingeht ist klar. Schließlich sind sie hauptsächlich damit beschäftigt sich um „linken Terror“, sprich Landfriedensbruch oder Widerstand gegen die Staatsgewalt zu kümmern. Wie so ein linkes Delikt aussieht kann man sich bei youtube und Co anschauen. Polizisten die auf friedliche Demonstranten einprügeln. Wer seinen gebrochenen Kiefer und seine Platzwunden zur Anzeige bringt, wird eben mit einer Anzeige der Polizisten überzogen wegen „Widerstand“. Das macht den Großteil des „linken Terror“ aus.
Brennende Autos finde ich auch Scheiße und verurteile das zutiefst. Aber das ist ein verschwindend kleiner Teil der Statistik.
Übrigends, Tote durch Linksextremismus seit der Wende: 0!