Von Andreas Rüttenauer und Markus Völker
Eine Woche lang hat die Sportredaktion der taz Reklame gemacht – und entgegen ihrer Gewohnheit Brustsponsoren und Bandenwerbung unverpixelt im Blatt gezeigt. Sportsponsorenfotos wurden auf den „Leibesübungen“ jedoch wie Anzeigen behandelt. Den Profiteuren, die ihre Werbung auf dem Trikot des FC Bayern München oder einer Bande in die taz einschleusten, wurden Rechnungen gestellt.
In der abgelaufenen Woche haben wir 15 Sportanzeigen gedruckt. 12 Firmen haben wir gebeten zu zahlen: Coca Cola (2 mal), Red Bull, TDK, Evonik (2), Areva, Deutsche Bahn AG, Daimler, Gazprom, Toyota, Tipico Sportwetten, die Telekom (2) und IBM. Es handelt sich zumeist um Global Player, die in der Lage sind, für ihre Werbung an prominenter Stelle in der taz zu zahlen.
Es ist eine Summe von 72.332,13 Euro für diverse Textteil- und Eckfeldanzeigen zusammengekommen. Wir haben uns an den üblichen Anzeigenpreisen der taz orientiert. Die letzten Rechnungen sind am Montag an Toyota, Gazprom und die Telekom gegangen, als Beispiel-PDF hier die Rechnungen an coca-cola und evonik. Noch haben wir keine Antwort von den Unternehmen erhalten, bleiben aber dran. Notfalls verschicken wir Mahnungen.
Seit August 2011 verpixelt die taz-Sportredaktion Werbung auf Fotos. An dieser Praxis halten wir nun wieder fest.
Was für ne abstruse Idee. Darauf kann nur jemand kommen, der wirklich keine Ahnung davon hat, welche Bedeutung Sponsorings für den (Profi-)Sport haben. Die Unternehmen, die dort zur Kasse gebeten werden, bezahlen Millionen für Ihre Sponsorings an den Verein, und ohne diese Engagements hätte auch die taz bald keinen Sportteil mehr. Ich wette dass keine einzige Firma jemals eure Rechnung bezahlen wird und eure Praktikanten deshalb täglich Bilder verpixeln dürfen.