von 07.06.2011

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Knapp zwei Monate ist es her, dass wir auf taz.de unsere „taz-zahl-ich“-Kampagne gestartet haben. Die erste Resonanz war überwältigend und so schauten wir ein wenig besorgt darauf, auf welchem Niveau sich die Zahlungen nach dem großen Start einpendeln würden. Die Sorgen waren unberechtigt: Im Mai sind rund 3.000 Euro auf unseren unterschiedlichen Konten (vor Gebühren) eingegangen, mehr als erwartet.

Die Einzahlungen unter dem „taz-zahl-ich“-Knopf waren zwar weniger als die gut 10.000 Euro aus April, doch muss man bedenken, dass der Löwenanteil dieser Summe in den ersten acht Tagen der Kampagne einging – und dabei auch viele hohe Einzelzahlungen. Im Mai nun können wir sehen, dass sich die Zahlungen auf gutem Niveau stabilisiert haben. Damit sind wir sehr zufrieden.

Auch unsere Einnahmen über Flattr pendeln sich nun offenbar auf einem höheren Niveau ein. Mit knapp 1.700 Euro lagen die vorläufigen gemeldeten Einnahmen (nach Gebühren) für den Mai 2011 noch immer deutlich über dem Schnitt der Monate vor Start unserer „taz-zahl-ich“-Kampagne (im Schnitt etwa 1.300 Euro) – und nur leicht unter den Einnahmen vom April.

Somit haben wir also im Mai nach unseren vorläufigen Zahlen insgesamt rund 4.700 Euro von unseren Usern überwiesen bekommen.

Der größte Teil der „taz-zahl-ich“-Einkünfte ging ein über Flattr (genau 1.693€), gefolgt von Überweisungen (1074 €), Lastschriften (etwa 800 €), Paypal (rund 550€), Handyzahlungen (gut 400€) und Kreditkartenüberweisungen (rund 200€).

Auffällig ist dabei, dass bei den Überweisungen immer mehr User von sich aus entscheiden, einen Dauerauftrag einzurichten – im Mai waren es schon 34 User von taz.de. Die Beträge ihrer Daueraufträge liegen in den allermeisten Fällen bei entweder 5 oder 10 Euro.

Auch im Mai können wir zunächst nur Daten über unsere Umsätze mit „taz-zahl-ich“ vor Gebühren angeben. Noch immer sind selbst für den April leider nicht alle endgültigen Buchungsdaten für alle Zahlwege verfügbar.

Motiviert durch die Erfolge mit dem Freiwilligen Zahlen werden wir am 17./18. Juni ein großes OpenData-Tool launchen. Wir glauben, dass unsere User dieses zu würdigen wissen, auch finanziell.

Matthias Urbach ist Leiter von taz.de


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https://blogs.taz.de/hausblog/taz-zahl-ich_auch_im_mai_erfolgreich/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • […] Die taz beauftragte opendatacity.de mit der Aufbereitung der PDFs. Die Mitarbeiter programmierten auch die Suchmasken für die maschinenlesbaren Daten. Rund sechs Personen waren in der taz insgesamt mit dem Projekt befasst, etwa einen Monat lang mit welchelnder Intensität. Als Kosten entstanden einige tausend Euro. Wenn man auch die Arbeitszeit der Festangestellten mitberücksichtigt, lagen die Kosten bei grob geschätzten 10.000 Euro. Die taz hat im vergangenen Monat die Kampagne „taz-zahl-ich“ gestartet und ruft ihre Leser dazu auf, freiwillig für die Inhalte auf taz.de zu zahlen. Wir hoffen, so einen Teil der Kosten wieder reinzuholen. Zum Start der Kampagne im April zahlten die Leser mehr als 10.000 Euro, im Mai waren es rund 4.700 Euro. […]

  • @matthias urbach

    Wird das neue Redaktionssystem auch eine Rechtschreibprüfung bzw. ein Wörterbuch beinhalten, das die Autoren beim Erstellen der Artikel unterstützt? Und wird das Redaktionssystem eigentlich eine komplette Eigenentwicklung oder eine Anpassung eines Open-Source-Systems?

    • @monochromata
      Das neue Redaktionssystem heißt „Newspaper“ und ist von unseren Entwicklern in den vergangenen drei Jahren für die Anforderungen von taz.de entworfene und programmierte Extension auf Basis von Typo3. Das heißt, es liegt irgendwo dazwischen: Eine Eigenentwicklung auf Grundlage einer OpenSource-Software.

  • @ Matthias Urbach: Danke für die Erläuterung. Natürlich steht es der taz frei, mit freiwillig – und bedingungslos – bezahlten Geldern ebenso zu haushalten, wie sie es für sinnvoll hält. Dass die Arbeit am Internetauftritt sinnvoll ist, steht außer Frage. Nur frage ich mich: Vermittelt dieses Bezahlsystem nicht den Eindruck, man könne damit bestimmte Themen, bestimmte Journalisten oder eine bestimmte Art des (Qualitäts-)Journalismus unterstützen? Und will derjenige, der freiwillig bezahlt, damit nicht vielmehr in qualitativ hochwertige Artikel und weniger in ihre Präsentation investieren?

  • @ matthias urbach:

    So aus Interesse: Beantworten Sie Fragen immer mit Gegenfragen, die mit der eigentlichen Frage überhaupt nichts zu tun haben?

    Sollten Sie meine Frage nach IT Service Management als boshaft beurteilt haben, würde mir das leid tun. Das war definitiv nicht meine Absicht, die Frage war ernst gemeint.

    Um Ihre eventuell aus aufrichtigem Interesse gestellte Frage zu beantworten: Nein, ich „urteile“ nicht in Anlehnung an den Faktor Zeit, sondern auf Grundlage der mir zur Verfügung stehenden Informationen.

    Ihr OpenData-Projekt habe ich nicht in technischer Hinsicht mit einer verbesserten Kommentarfunktion verglichen. Es ging um die Projektfinanzierung vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller Möglichkeiten. Ich habe den Eindruck, dass das nicht so recht angekommen ist.

  • … und da die TAZ das eingenommene Geld offenkundig auf der Stelle wieder unter’s Volk bringen muss, ist es eben weg. Und so wird es noch schwieriger, längst überfällige Projekte zu finanzieren…
    Erinnert mich an meinen 6-jährigen Neffen. Dem fällt es auch furchtbar schwer, den einen oder anderen Euro in die Spardose zu befördern.

    Ich glaube, die Implementierung einer Kommentarfunktion, die kein aufwändiges Sichten und Freischalten durch Redakteure mehr erforderlich macht, wird langfristig zu deutlichen Einsparungen führen.
    Und diejenigen, die mit der vermutlich etwas lästigen Tätigkeit des Freischaltens befasst sind, könnten sich während ihrer Arbeitszeit (endlich) verstärkt mit weitaus befriedigenderen und sinnvolleren Aufgaben befassen, wie z.B. Recherche.

    So aus Interesse: Hat sich die TAZ schon mal mit IT Service Management beschäftigt?

    • @Patrick
      So aus Interesse: Urteilen Sie über alles so schnell?

      Auch wir sind überzeugt davon, dass eine Kommentarfunktion deutlich Ressourcen sparen hilft. Aber die Abteilung, die sich bei uns mit diesen Fragen beschäftigt, arbeitet derzeit daran, das neue Redaktionssystem fertigzustellen. Danach nehmen wir unter anderem die neue Kommentarfunktion in Angriff.

      OpenData-Projekte werden von ganz anderen Kollegen gemacht, es sind eher journalistische Projekte, die auch technisch wenig mit einer Kommentarfunktion gemein haben.

  • Hört, hört! Ein tolles OpenData-Projekt also! Da freuen sich sicher alle und hüpfen fröhlich im Kreis.

    Ein ImprovedCommentFunction-Projekt wäre wohl die bessere Alternative gewesen, denn diesbezüglich bewegt sich taz.de ungefähr auf Steinzeitniveau. Oder sogar etwas darunter.

    Alles klar. Eure Prioritäten scheint Ihr nicht unbedingt bei der Userfreundlichkeit zu liegen. Obwohl es die User waren, die taz.de so freundlich und großzügig finanziell unterstützt haben.

    • Auch wir sind nicht zufrieden mit unserer Kommentarfunktion. Wir arbeiten an einer Neuen, aber es wird vermutlich noch bis Anfang kommenden Jahres dauern, bis wir sie online stellen können.

      Dies wird im übrigen teuerer kommen als alle Zuwendungen, die wir bislang über Freiwilliges Zahlen eingenommen haben.

  • @tazleser
    Das OpenData-Tool bezieht sich nicht auf „taz-zahl-ich“, sondern auf eine relevante politische Frage. Sorry, dass ich es hier umschreiben muss, aber wir wollen es erst Mitte Juni öffentlich machen.

    Wir haben schon einmal ein kleineres OpenData-Projekt gemacht, nämlich die Fluglärm-Karte zum Flughafen Berlin-Schönefeld.

    @Karla
    Wir wollen das Geld, dass über „taz-zahl-ich“ hereinkommt nutzen, um den Onlineauftritt der taz attraktiver zu machen – und neue Features zu entwickeln. Deswegen habe ich in diesem Kontext auch das OpenData-Projekt angekündigt.

  • die transparenz und experimentierfreude gefällt mir. nach jahrelangem übersehen der „was ist ihnen dieser artikel wert“-meldung freue ich mich, wenn ich unter den artikeln, die mir zusagen und aus denen ich meine lehre ziehen kann, einen flattr-button sehe. damit bleibt zwar die frage offen, was mir dieser artikel dann wert ist, aber immerhin steht außer frage, dass er mir was wert ist.

  • WER FÜR DAS PROPAGANDABLATT VON INES POHL GELD BEZAHLT IST SELBST SCHULD…..ER HÄTTE ES AUCH VERBRENNEN KÖNNEN, DANN WÄRE IHM ZUMINDEST KURZ WARM UMS HERZ GEWORDEN….

  • Mich würde interessieren, was denn ein „OpenData-Tool“ sein soll? Und wofür ich das brauche bzw. taz.de?
    Werde ich dort immer gleich sehen können, wie viel aktuell zur taz-zahl-ich-Kampagne eingangen ist? Oder warum wird das in diesem Kontext erwähnt?

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