Es gibt viel Kritik an der publizistischen Schwerpunktsetzung der jüngsten taz am Wochenende vom 20. / 21. Juni 2020. Zwei Texte sind darin erschienen, die die Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah vom 15. Juni inhaltlich kritisieren.
Diese Texte waren der Auftakt zu einer Debattenreihe. Meine Kollegin Barbara Junge schrieb dazu: Wir haben im Haus einen Konflikt. Und als pluralistisches Haus mit starken Meinungen verschweigen wir diesen nicht. Wir diskutieren miteinander. Dass dabei nicht alle gleich stark gehört werden, beschreibt wiederum Saskia Hödl in ihrem Beitrag zu der Debatte.
Parallel zu dieser Auseinandersetzung wurde unsere Kolleg.in zusehends zur Zielscheibe einer Hetzkampagne im Netz, teils befeuert durch die Regierungspartei CSU. Einige hatten den Eindruck, die taz würde ihre Autor.in alleinlassen. Zu keinem Zeitpunkt haben wir allerdings infrage gestellt, ob Hengameh Yaghoobifarah Teil der taz ist.
Es steht für uns außer Frage, dass wir uns hinter die Autor.in stellen und sie gegen Hass und Hetze verteidigen. Wir waren und sind in engem Austausch mit der Autor.in und haben ihr selbstverständlich auch rechtliche Unterstützung garantiert.
Von Katrin Gottschalk, Stellvertretende taz-Chefredakteurin
Es wäre doch das naheliegendste wenn Hengameh Yaghoobifarah selbst zu der ganzen Diskussion Stellung nehmen würde. Dass sie das bisher nicht für nötig hält lässt charakterlich tief blicken. Sonst ist sie ja auch nicht so zurückhaltend.
Und dass die taz den Schutz der Polizei durchaus in Anspruch nimmt wenn es ernst wird ist ja mittlerweile erwiesen. Eine Entschuldigung bei denen, deren Schutz man in Anspruch nimmt wäre unter diesen Umständen angebracht, auch wenn es unbestritten ist dass es bei Verfehlungen auch Kritik geben muss.