Viele meiner Gelegenheitsgedichte sind wenig mehr als gereimte Hinweise auf das, was ich vormittags fürs Mittag- oder Abendessen zubereitet und auf dem Herd oder im Kühlschrank gelassen habe, bevor ich aus dem Haus musste. Im Sommer bieten sich kühlende Speisen an und die Mitteilung darüber fällt zum Beispiel so aus:
Wer Joghurt-Gurken-Dill
frei von Rosinen will
– ich aber, der Koch,
tat sie ans Essen doch! –
hilft dem jetzt eine Fee?
Nee, aber Tabulé.
Wenn Mittagshitze naht,
erfrischt dich ein Salat,
ob joghurtweiß, ob bunt,
schön kühl in Mund und Schlund.
Aber Gelegenheit macht bekanntlich Liebe. Und der Hinweis auf die sommerlichen Speisen reichert sich unversehens mit körperlichem Appetit an:
Leichtes Essen, leicht bekleidet
Den Bauch voll mit Cacik,
ich fühl mich nicht matschig.
Den Bauch voll Gazpacho,
ich fühl mich más macho.
Den Bauch voll mit Pizza,
welch reizvoller Schlitz da.
Mein Bauch (voller Haare),
ob ich mich mal paare?
Dein Bauch (o Melone!),
mit dir wärs nicht ohne.