Beim Nachdenken über manche meiner Märchen in vier Zeilen  fällt mir auf, wie viel sie doch mit einem Disney-Film zu tun haben, den ich acht- oder neunjährig gesehen haben muss und der 40 Jahre Micky Maus zum Thema hatte. Dort wurde nämlich erklärt und gezeigt, dass Gags in einem Zeichentrickfilm als Folge von Ursachen und Wirkugen anschaulich und nachvollziehbar sein müssen, um zu wirken. Wenn ich einer Kuh am Schwanz ziehe und ihre Glocke am Hals läutet, ist das lustig, wenn ich ihr am Schwanz ziehe und eine andere Glocke läutet, ist das Zufall und nicht lustig. Der Grund ist einfach und wurde im Film mit einer gestrichelten Linie noch einmal verdeutlicht: Die Wirbelsäule der Kuh verbindet die ziehende Hand mit der gezogenen Glocke. Der Knochenstrang als Glockenseil ist eine schmerzhafte Vorstellung, aber natürlich grast die beklingelte Kuh im Film seelenruhig weiter, selbst bei Sturmklingeln. Das war eine große Lehre, die ich seither immer beherzigt habe: keine Wirkungen ohne Ursachen. Ich bin doch hin und wieder in gute Schulen gegangen:

Es war mal eine Uhr
von zartester Natur.
Hat man sie angesehen,
blieb sie verschüchtert stehen.

*

Es träumte mal ein Rad,
es wäre ein Quadrat.
Seither, im Drehmoment,
wirkts irgendwie verpennt.

*

Es war mal eine Treppe,
die floh ins Flach der Steppe.
Dort legte sie sich nieder.
Kein Mensch bestieg sie wieder.

*

Ein hungriger Delphin
fraß einen Zeppelin.
Von Helium fortgetragen
sah man ihn Vögel jagen.

*

Es plagte einen Nagel
enorme Furcht vor Hagel.
Bei nahenden Gewittern
lief durch das Haus sein Zittern.