Am 13. Maerz, kurz nach Mitternacht ist die legendaere Bergarbeitersprecherin Domitila Chungara im Alter von 75 Jahren gestorben. “Fuer alles musst Du kaempfen” war der Titel des Buches ueber die terre des hommes Frauenkonferenz in Mauloff, auf der die Kinderhilfsorganisation wichtige Impulse bekam fuer die Projektarbeit mit Frauen und Maedchen. Und sich derer zentralen Rolle bei der Durchsetzung von Rechten klar wurde. Eine der prominentesten Teilnehmerinnen damals: Domitila Chungara. Das ganze Leben von Domitila Chungara war ein Kampf. Angefangen mit dem Ueberlebenskampf in den Bergwerken von Lllalagua/Siglo XX, wo sie Sprecherin der Hausfrauenkomitees war (hier eine Radio-Reportage „Fuer eine Handvoll Zinn“ ueber die „Stadt der Revolutionaere“ auf deutsch mit O-Toenen, in der Domitila erzaehlt) .
An der Seite von Luis Espinal und anderer Gewerkschafter gehoerte sie zu den mutigen Menschenrechtlern, die Ende 1978 mit ihrem unbefristeten Hungerstreik nicht unwesentlich zum Ende der Banzer-Diktatur, zur Rueckkehr der Exilierten und zur Ausschreibung von Neuwahlen beitragen haben.
Nicht die erste und nicht die letzte Diktatur in Bolivien, der sie die Stirn bot. In den letzten Jahren spielte sie in der grossen Politik keine Rolle mehr, musste immer wieder mit Lungen-Krankheiten, Nierenproblemen und Krebs kaempfen. Sie wurde beruehmt, wohlhabend wurde sie nie und lebte bis ans Ende in bescheidenen Verhaeltnissen. Aber ueber fast all die Jahre war sie aktiv in der politischen Bildung, ueberzeugt davon, dass das Wissen um wirtschaftlich und Machtverhaeltnisse die Menschen befaehigt, die Geschichte in die eigene Hand zu nehmen. Im Lamuv-Verlag ist vor vielen Jahren eine Autobiographie ueber ihre Zeit in den Bergwerken Llallaguas erschienen: „Wenn man mir erlaubt zu sprechen“. Auch wenn manche ihr zuletzt nicht mehr zugehoert haben, weil sie glaubten, sie gehoere einer anderen Generation und Zeit an. Zum Beispiel wenn sie darauf pochte, dass von oben herab kein wirklicher sozialer Wandel moeglich sei, nur mit der Unterstuetzung einer starken sozialen Basis. Um Erlaubnis musste die mehrfach mit hohen Preisen ausgezeichnete Kaempferin fuer eine gerechtere Gesellschaft am Ende ihres Lebens gewiss nicht mehr bitten. Dafuer hat sie selbst gesorgt.
[…] immer noch beeindruckende Radioreportage von Jörn Klare „Für eine Handvoll Zinn“) und den Nachruf auf latinorama. In Uncía blieb Luz Rivera bis zu ihrem 15 Lebensjahr. Danach folgte noch einmal […]