vonBenjamin Kiersch 08.09.2009

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Jetzt gibt es doch noch einen richtigen Wahlkampf in Bolivien. Vorgestern erklärte Manfred Reyes Villa, Ex-Präfekt von Cochabamba, seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen am 6. Dezember. „Manfred“, wie Reyes Villa allgemein in Bolivien genannt wird, war bis zu seiner Abwahl im August 2008 ein wichtiger Sprecher der Opposition gegen Evo Morales.

Manfred probiert’s nochmal. Foto: dpa

Als Vizepräsidenten-Kandidat hat sich Manfred einen ehemaligen Kollegen auserkoren, den Ex-Präfekten des Departaments Pando im Norden des Boliviens, Leopoldo Fernández. Dieser wird den Wahlkampf aus der Gefängniszelle führen: er sitzt seit letztem Jahr in Haft, da er von der Regierung beschuldigt wird, für das Massaker von Porvenir verantwortlich zu sein: In dem kleinen Ort starben am 11. September letzten Jahres 30 Menschen bei den bislang schwersten Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierung und der Opposition seit der Amtsübernahme von Evo Morales.  Auch in Cochabamba kam es während Manfreds Amtszeit zu gewalttätigen Ausschreitungen.

Reyes Villa und Fernández kennen sich gut aus vergangenen Zeiten: Während Manfred, der sich als Ex-Militär noch heute gern mit „Capitán“ anreden lässt, Adjudant von Diktator General Banzer war, diente Fernández in einer der Banzer-Regierungen als Innenminister.

Durch ihre Profilierung als oppositionelle Präfekten sind Manfred und Leopoldo die Unterstützung der abtrünnigen Departments des „Media Luna“ im Westen Boliviens sicher. Einen erneuten Wahlsieg von Evo Morales im Dezember werden aber auch sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht verhindern können. Evos neueste Umfragewerte liegen bei 57 Prozent, weit dahinter folgen der Zement-und Burger-King-Magnat Samuel Doria Medina (10 %), und erst dahinter Reyes-Villa (9 %).

Einen ausführlichen und wie immer unbedingt lesenswerten Bericht über die Kandidatur von Manfred Reyes Villa hat Jim Shultz aus Cochabamba in seinem „Blog from Bolivia“ geschrieben.

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https://blogs.taz.de/latinorama/evo_vs_manfred_reloaded_der_wahlkampf_in_bolivien_beginnt/

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kommentare

  • How can Evo justify for Bolivia, one of the poorest countries of South America, to get a credit to Russia for millions of dollars to buy weapons.
    That money Evo is pouring into water. Evo should borrow money to use for more roads, more hospitals, universities
    or in factories that would employ the Bolivians.
    and not to buy weapons that ended up killing more Bolivians.
    One of the qualities of all human beings is that we can think, question and answering ourselves:
    Do we want to be governed by a pair of singles who do not understand what is parenting? NO
    Do we someone administering the country without the preparation and experience? NO
    Do we want our children go to another country because there is no work here? NO
    Do we want to lose our constitutional rights and freedom? NO
    Do we want the drug to rob ours children? NO
    Do we want the state / government to give us travel permit even to go to the border? NO

    Common sense says that it makes no sense that a couple of bachelors are the leaders of the Bolivian families.
    Common sense is that in order to understand algebra, you must first learn to add.
    Common sense says that to understand working parents, you must first become a parent.
    If we choose people that are not qualified to lead, the only thing left is to pray.

    This December is better to vote for MANFRED or for SAMUEL, those candidates have the qualifications and the
    experience to unite the bolivian people.Fellow bolivians, we not always have the opportunity to be part of history, we have 20 days to campaign and to save our democracy by voting for or MANFRED or SAMUEL
    Help the country where you were born, talking to one or two people. http://www.samuel.bo/
    and sending emails and facebook so this December 6 Evo do not get
    total power.
    3 senators are elected by department and one of the roles of senators is overseeing the president.
    For example: In a democracy, any loan or purchase fio must be authorized by Congress (deputies and senators). If Congress does not authorize it and was only authorized by the president
    and his cabinet, is considered an unlawful debt. (in 2009 the country’s external debt increased over $ 100 million)
    A court of justice must exist so the state can not take people to prison
    without the protection of a judge and
    a fair and immediate trial in a court where the crime was committed.

  • „…der abtrünnigen Departments des „Media Luna“ im Westen Boliviens sicher.“

    Die Departamentos des „Media Luna“ befinden sich im Osten (Pando, Beni, Santa Cruz, Tarija).

    Im Westen liegen die Restlichen (La Paz, Oruro, Potosi, Cochabamba).

  • Glaube es oder nicht: Bolivien ist das einzige Land in Lateinamerika in dem ich nie gewesen bin: Das war selbst fuer mich zu „gruslisch“… In dem erwaehten Artikel (von The Democracy Center Blog) – stand eine Erkenntnis welche man sich merken sollte: Wen eine regierende Persoenlichkeit zu lange dient, dann kann das Fehlen von Herausforderungen zu schlechten Massnahmen fuehren, die Korruption ermoeglichen und die Demokratie verduennen. Natuerlich muss man scharf aufpassen das die USA „Liberalen“ das auch auf die „Freunde“ der USA beziehen, z. B. Saudi Arabien, Jordanien, Aegypten, Marokko, die Oelprinzen – also wirklich „ewige“ „lebenslange“ Landesvaeter… Dann kann man klar sehen ob sie wahrhaftig sind oder „einseitig“, oder ob ihre finanziellen Quellen dann nicht austrocknen wenn ihre Demokratiefuersorge gegen die „Freunde“ von Washington richten…Also der Verbraucherschutz in der Dritten Welt ist sehr nuetzlich und wirklich ein edeles Werk – aber in USA genau so wie in Deutschland verbleiben die Fuersorger immer lieber konzentriert auf Laender welche keinen finanziellen Einfluss auf ihre Regierungen oder ihre Wirtschaft haben.

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