In diesem Jahr wird das deutsch-uruguayische Kulturzentrum Casa Bertolt Brecht 50 Jahre alt. Am letzten Wochenende fand in Montevideo der Auftakt der Feierlichkeiten statt – zunächst mit einer Diskussionsveranstaltung über Kulturpolitik in Uruguay und Brasilien, auf der Felipe Altenfelder vom brasilianischen Kulturnetzwerk Fora do Eixo den interessantesten Beitrag lieferte. Während der WM wolle man in Rios zentralem Stadtteil Cinelândia eine „friedliche Besetzung“ organisieren, kündigte der Aktivist an.
Tags darauf lud das Institut, das vor dem Mauerfall als Freundschaftsgesellschaft Uruguay-DDR fungierte, also als ganz offizielles DDR-Pendant zum Goethe-Institut, zur Brotzeit mit Festreden und einer Mackie-Messer-Einlage auf spanisch. Stefan Thimmel von der Rosa-Luxemburg-Stiftung stellte die neue Website vor, die dem vor zwei Jahren verstorbenen undogmatischen Kommunisten, Volkserzieher und CBB-Mitbegründer Ernesto Kroch gewidmet ist. Wo sonst Kulturveranstaltungen und Deutschkurse stattfinden oder sich jugendliche Mitglieder der Kampagne gegen die Senkung der Strafmündigkeit „No a la baja“ treffen, kamen nun die zahlreichen FreundInnen des Hauses zusammen. Und zu den Sponsoren gehörte die bundesdeutsche Botschaft.
Schließlich wurde vor der Casa Brecht im Zentrum Montevideos ein abwechslungsreiches Straßenfest ausgerichtet, „unser erstes überhaupt“, wie der rührige CBB-Cheforganisator Javier Taks hervorhob. Nach Brecht-Gedichten und einem Dokumentarfilm über die Wasserfrage in Uruguay – 2004 wurde die Wasserprivatisierung in einer Volksabstimmung klar abgelehnt – präsentierten sich viele KünstlerInnen, unter anderem die Frauen-Murga La Siempre Libres (Foto oben), der mexikanische Politrapper Lengualerta oder seine lokalen Kollegen von latejapride (s. u.). Mehrere community-Radios des AMARC-Netzwerks übertrugen das Fest live. Dieser Versuch, bei einem jüngeren Publikum zu landen, war ein voller Erfolg. Auf die nächsten 50 Jahre!
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Glückwünsche nach Montevideo!
Leider muss das Berthold Brecht Forum in Manhattan, New York nach 39 Jahren schliessen. Ursache sind u.A. erhebliche Schäden an Gebäude und Einrichtung durch den Hurrican Sandy sowie die anhaltende Gentifizierung. Mit seinen Veranstaltungen, Seminaren und Ausstellungen galt das Brecht Forum als ein wichtiges Gegengewicht zum herrschenden neoliberalen System.
http://indypendent.org/2014/04/12/brecht-forum-close-after-39-years