vonMarkus Szaszka 07.12.2020

Der Nirgendsmann

Markus "Nirgendsmann" Szaszka - Streuner und Schriftsteller aus Wien - schreibt über die Herausforderungen unserer Zeit und Romane, die zum Nachdenken anregen. Weitere Informationen: www.grossstadtballaden.com

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Ob der Einzelne nun überlegt handelt oder nicht, den Müll trennt oder nicht, das Licht ausschaltet, wenn er nicht im Raum ist, oder nicht, Berge von Fleisch frisst oder nicht, das alles wird diesen Erdball schon nicht zum Verglühen bringen.

Aber auf so eine Art, nämlich isoliert, kann der Mensch des einundzwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr betrachtet werden. Diese Zeiten sind vorbei.

Das Prinzip von Ursache und Wirkung gab es zwar schon immer, allerdings steigt der menschliche Einfluss auf das Außen proportional mit der Weltbevölkerung – duh!

Das addierte Handeln eines rasant wachsenden Menschenkollektivs vermag diesen Erdball sehr wohl trockenzulegen. Acht Milliarden Mal den Müll nicht zu trennen, das Licht nicht auszuschalten, Berge von Fleisch zu fressen… das ist zu viel.

Das Korsett ist eng geschnürt und wir stopfen uns nach wie vor voll. Das kann nicht gutgehen.

Und bald werden es zehn – bald 20 – bald 50 Milliarden Einzelfälle sein, die sich selbst übersehen, weil das Kleine keine nennenswerte Wirkung auf das Große hat – vermeintlich.

Es ist nicht einfach, die Konsequenzen des eigenen, auf den ersten Blick harmlosen Handelns zu begreifen.

Beziehungsweise es macht den Alltag so verdammt unentspannt.

Immer dieser lästige Verzicht auf das, was wir gewohnt sind; Müll produzieren, günstige Kleidung kaufen, massenhaft Hormonhühnchen essen und so weiter – Konsum in all seinen Facetten halt.

Bedenkt man, dass viele Menschen noch viel akutere Probleme haben, als einen auf der täglichen Ebene gar nicht so einfach zu fassenden Klimawandel, wundert es mich allerdings nicht, weshalb vielen die nahe Zukunft unserer Erde und all ihrer Geschöpfe schnuppe ist.

Da gibt es das Quengeln von Kindern, Geldsorgen, Alte, die gepflegt werden müssen, eigene Krankheiten pp.. Nicht zuletzt aber auch Idiotie, Faulheit und Ignoranz.

Gegen die letztgenannten Phänomene menschlichen Lebens könnte – rein theoretisch – angegangen werden.

***

#nichtsmussbleibenwieesist

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kommentare

  • Hallo Franziska
    Aufklärung und Ignoranz passen nicht zeitgleich in einen Kopf.
    Mehr als die meisten Menschen in Deutschland sind (entgegen irgend einer Meinung) so was von überhaupt NICHT AUF GE KLAER T.
    Aufklärung erwartet nicht nur als Begriff eine bestimmte Schwelle der Menge (LEHRERhaft) zeitgemäßer Orientierung/Wissen sondern vielmehr den PÄDAGOGISCHen Ansatz in jedem selbst, um zeitgemäß AUSSORTIEREN zu können.
    Ich brauche gar kein Auto, Kühlschrank, Supermarkt, Fernseher, etc etc
    Weniger ist mehr?
    Weniger (Technik) ist …..Rettung.

  • DIE Lösung aller Lösungen ist nach wie vor: WELTWEITE BILDUNGSREFORMEN (AUFKLÄRUNG).
    Allerdings menschliche und ohne Computer. Technisierung ist nicht DIE Lösung, wird stark überbewertet und zerstört uns langfristig von ganz hinten mit hoher Effizienz.

    • Hallo Nathan,

      wie stellst Du dir das vor mit einer weltweiten Bildungsreform und was erhoffst Du dir davon?

      Ich denke, dass die meisten Menschen in Deutschland sehr wohl aufgeklärt sind doch, und da gebe ich dem Autor Recht, die Ignoranz des Einzelnen bremst das ganze.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Konsum viele Menschen vermeintlich glücklich macht. Sie freuen sich über dicke neue Autos, übertriebene Mahlzeiten und monatliche neue Kleidung…

      Oft werde ich belächelt wenn ich argumentiere warum eine Umstellung der Nahrung Sinn macht oder ich ihre gebrauchte Kleidung dankend annehme…

      Wie würdest Du da ansetzen? Mit welchen Argumenten?

      Und brauchen unterschiedliche Kulturen nicht auch unterschiedliche Ansätze?🤔

      Lg Franziska

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