vonChristian Ihle 26.08.2008

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Die kommentierte Playlist…

Morgen am 27.8. wird unsere Radiosendung des Monats August auf ByteFM.de um 17.00 Uhr wiederholt, in der sich alles um die Brothers & Sisters in Songtiteln dreht.

Die Playlist:

1. MC5 / Ramblin
Rose
(Kick Out The Jams / Elektra)

Auslöser war das neuerliche Auflegen des MC5 Debütalbums „Kick Out The Jams“, vor dessen ersten Song „Ramblin‘ Rose“ eine aufpeitschende Rede von JC Crawford zu hören ist, die sich immer wieder an die Brothers & Sisters im Publikum wendet…


2. Blur / Brothers & Sisters (Think Tank / EMI)

Es steht zu befürchten, dass „Think Tank“ tatsächlich das letzte Blur-Album war, zumindest war es das erste ohne Gitarrist Graham Coxon, der nur noch auf einem Song zu hören war. Der Titelsong unserer heutigen Sendung, „Brother & Sisters“, wurde bereits ohne ihn aufgenommen.

3. Shock Headed Peters / I, Bloodbrother Be (Single / El)

Einer der verlorenen Klassiker der Post-Punk-Ära von 1984. Ein sechsminütges Monster, das jeder gehört haben sollte.

4. The Fuzztones / My Brother, The Man (Salt For Zombies / Tribal)

The Horrors haben diesen Song ganz schnöde für ihr Debütalbum geklaut. Mehr 1:1 Kopie geht fast nicht.

5. The White Stripes / Baby Brother (Icky Thump (japanese edition) / XL Recordings)

Nur auf der japanischen Version des letzten White Stripes Albums war „Baby Brother“ enthalten – rätselhaft, da ein wunderbar schmutziger Garagenpunksong alter White Stripes Prägung.

6. Art Brut / My Little Brother (Bang Bang Rock & Roll / Fierce Panda)

Hier eine Liveaufnahme des Art Brut Hits. Man beachte vor allem die abschließende Rede inklusive Pete-Doherty-Diss und Half Man Half Biscuit – Zitat.

7. Pavement / Father To A Sister Of Thought (Wowee Zowee / Matador)

Einer der melodischeren Momente auf dem etwas schwer zugänglichen Wowee Zowee Album Pavements .

8. The Stone Roses / (Song For My) Sugar Spun Sister (The Stone Roses / Silvertone Records)

„Sugar Spun Sister“ ist auf dem wohl besten Album aller Zeiten erschienen, der Debütplatte der Stone Roses. So etwas wie die kleine Schwester ihres „Waterfall“ Hits.

9. Voxtrot / Mothers, Sisters, Daughters & Wives (Mothers, Sisters, Daughters & Wives / Full Time Hobby)

Amerikaner, die so englisch klingen wie nur was. Nachdem Voxtrot großer Blogliebling war, hat sich die Band aber trotzdem nicht so wirklich durchsetzen können.

10. Dexy’s Midnight Runners / The Celtic Soul Brothers (Too-Rye-Aye / Mercury Records)

Sänger Kevin Rowland ist einer der ganz großen Exzentriker der britischen Musikszene, aber wohl auch der beste weiße Sänger, den die Insel je gesehen hat. „The Celtic Soul Brothers“ war damals 1982 eine ziemliche Überraschung, da der Dexys Sound zuvor eine Kombination aus Punkattitude mit Soul und R&B war (der frühe Otis Redding mit dem Frust eines britischen Hafenarbeiters sozusagen), aber Celtic Soul Brothers auf einmal irischen Folk in die Gleichung einbrachte. Die folgende Single war im Übrigen dann „Come On Eileen“, was zwar einerseits der größte Hit der Dexys war, andererseits aber auch die ärgerliche Folge hatte, dass jeder nur noch an dieses Lied denkt und völlig vergisst, dass das Album davor und danach jeweils meilenweit über diesem stehen.

11. She Wants Revenge / Sister (She Wants Revenge / Geffen)

Nicht erst mit „Control“ war ein Joy Division Revival am Start, vorher hatten sich bereits Interpol und She Wants Revenge am Joy Division Sound abgemüht.

12. The Whip / Sister Siam (X Marks Destination / pias)

Jung, aus Manchester und ein bisschen unentschieden, ob sie denn nun Rock oder Electro machen möchten.

13. The Rapture / Sister Savior (Echoes / Vertigo)

Neben den Strokes die wichtigste Band dieses Jahrzehnts. Sister Saviour ist einer der unzähligen fantastischen Songs ihres Durchbruchalbums und ein kräftiges Hallo dem Hedonismus.

14. The Velvet Underground / Sister Ray (White Light/White Heat / Polydor)

Der Schlußsong des zweiten Velvet Underground Albums und wohl nie hat jemand ein Album mit mehr Irrsinn und Wucht beendet als Velvet Underground „White Light / White Heat“ 1968.

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https://blogs.taz.de/popblog/2008/08/26/morgen_radiosendung_brothers_sisters_wdh/

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kommentare

  • Ja, da hast Du natürlich zweifellos recht. Es ist aber auch mehr als loser Aufhänger gemeint. JC Crawfords Rede war nur ein Anstoss, mal in der eigenen Plattensammlung zu wühlen, wer denn wann wie noch mal mit verschiedenen Spielarten von Brothers und/oder Sisters in Songtiteln gearbietet hat.
    Die Mixtape Sendung ist bei weitem nicht so politisch aufgeladen wie JC Crawfords Rede – was man ja auch an meinen Kommentaren zu den Songs sehen kann, ich beziehe mich ja später nicht mehr auf den politischen Kontext.

    Wobei das abholen einer afroamerikanischen Intimitätsformel eigentlich nur bei Blur und den Dexys zum Tragen kommt, nicht?

  • Ich will ja nicht meckern, das ist eine schöne Liste. Aber wäre es nicht besser gewesen zu sagen: Weiße Bands, die „Brothers“ und „Sisters“ sagen? Sonst landet man doch in argen Argumentationsschwierigkeiten. Zumal JC Crawford doch in Ton und Diktum so offensichtlich afroamerikanische Prediger imitiert. Das macht er natürlich großartig, aber trotzdem. Es sind eben die Leute von der White Panther Party, nicht von der Black Panther Party.

    Was für einige Künstler auf Eurer Liste gilt. Da versucht man sich mit dem „Brother“ so eine afroamerikanische Intimitätsformel abzuholen. Das ist ja nicht das gleiche, wie von seinem leiblichen Bruder zu sprechen.

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