Alle Helicopters gehen hoch: Bloc Party präsentieren in der Flughafenlounge in Tempelhof ihr neues Album „Intimacy“ – Spaß machen aber an diesem Abend vor allem aber die Hits der ersten beiden Alben.
Oh, was haben sich Bloc Party vorwerfen lassen müssen. Zu klingen wie Scooter (auf Flux), dass sie in Brasilien playback gespielt hätten, dass das neue Album „Intimacy“ bis auf wenigen Ausnahmen mau sei. Und ganz ehrlich, vor dem Auftritt vergangenen Donnerstag im Berliner Flughafen Tempelhof brodelte das Publikum auch nicht gerade vor Aufregung und Vorfreude. Einmal davon abgesehen, dass die Flughafenlounge trotz des eindrucksvollen Bauwerks und des Ausblicks auf das Rollfeld, den Charme eines Messezentrums hatte und das Publikum zu gleichen Teilen aus willfährigen Intro-LogIns (die, ganz gleich wie gut der Auftritt werden würde, tanzen würden) und aus PR- und Pressepublikum (das, ganz gleich wie gut der Auftritt werden würde, nicht tanzen würden) bestand.
Jedenfalls, Bloc Party. Kommen auf die Bühne und legen ein Tempo vor, dass jede Sekunde volle Schubkraft voraus anzeigen und so jede Zweifel über den Stand von Bloc Party 2008 in alle Winde zerstreuen soll. Vorne hüpfen wie erwartet ein paar jugendlich gebliebene Mittzwanziger umher, als spielten Bloc Party „Jump Around“. In der Mitte drängen sich Mädchen und versuchen auf Zehenspitzen ein Photo von Kele Okereke zu schießen, erwischen aber vor allem die Decke des Raumes. Irgendwo rechts tummeln sich Daniel Brühl und der Typ, der in der deutschen Komödie „Harte Jungs“ in einen Dialog mit seinem Gemächt trat, und an der Bar drücken sich missmutige Musikjournalisten, die völlig unabhängig vom Verlauf des Abends schon grob wissen, was sie schreiben werden.
Uwe Viehmann etwa, der in einem früheren Leben einmal Chefredakteur der Spex war und nun dem weitgehend egalen Internetfernsehsender Hobnox dient (der den Abend offenbar ausstrahlte) drückte sich, wie so viele, eher an der Bar als in der ersten Reihe rum um gleichzeitig via Twitter zu mutmaßen, warum Bloc Party die neue Single erst nach der Sendezeit spielten.
Aber tatsächlich: Am Besten war das Konzert ganz ohne Frage immer dann, wenn Bloc Party die Lieder, die sich bekannt und verehrt gemacht haben, spielen. „This Modern Love“, „Banquet“, „Hunting for Witches“ und „Song For Clay“ haben nichts, aber wirklich auch nichts von ihrer Unmittelbarkeit und Größe verloren. Und das neue Album? Im besten Fall ein sogenannter Grower. Im schlechteren Fall ein zur Abwechslung schwächeres Album. Während aber der Flughafen Tempelhof, der Ort des Geschehens, definitiv Geschichte ist, haben Bloc Party noch einiges an Zeit und Potential, daran besteht nach diesem Abend wenig Zweifel. (Daniel Erk)
Huch. Hier wurde ja geantwortet. Und wie süß. Am besten hat mir das Grau im Gesicht gefallen. Hat noch nie jemand was anderes behauptet, wenngleich das Gesicht letztens ganz doll braun war, aber daran hätte Hertha-Schnucki sicher auch was auszusetzen gehabt. (Hertha, schon bei dem Namen muss man nach dem Gesicht auch sofort auf dem Kopf grau werden und sich vor Grauen grausam… ach lassen wir das)
Und der andere Feigling ohne Namen: Nichtskönner sein ist prima und geht voll in Ordnung. Es wenigstens zu probieren aber… das solltest auch du versuchen, mein Lieber. Ansonsten bleibt dir nur das Leben als Troll. Komm.. ach egal, ist sicher auch ganz toll.
Ahoi, euer Experte im ganz furchtbar amüsiert sein.