vonChristian Ihle 23.11.2009

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Morton Valence – Bob and Veronica ride again

MV

Ach, eigentlich auch schön, dass es das noch gibt. Geschmackvollen, überlegten, durchaus nicht uncleveren, aber auch völlig unaufgeregten Indiepop! Morton Valence müssen dank Musikindustrieniedergang und Weltwirtschaftskrise zwar auch den Weg der Fanfinanzierung beschreiten, um noch ein Album veröffentlichen zu können, aber dafür legen sie der hübsch gestalteten Platte gleich noch eine hundertseitige Kurzgeschichte bei, die extra für „Bob and Veronica ride again“ geschrieben wurde. Etwas schwer wird der Zugang zur Platte dadurch bereitet, dass Morton Valence eine eklektizistische Herangehensweise proben. So viele Stile, so viele Einflüsse! Neben dem Young Marble Giants Gedächtnissong „Falling Down The Stairs“ und weniger elektronischen Saint Etienne sind es aber vor allem zurückhaltende Pulp circa „Underwear“, die ins Gedächtnis springen. Schönes Album in toller Verpackung. (Christian Ihle)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=j6D94nuqB24[/youtube]
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Anhören!
* Falling Down The Stairs
* Chandelier

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The Mary Onettes – Islands

islands

Flogging a dead Bunnyman mag das Motto der Mary Onettes gewesen sein. Ich gebe es gleich vorneweg zu: ich bin kein großer Freund von Editors und Konsorten. Es gibt genügend weichgespülte Joy Division – Tributebands, ja, selbst ursprünglich mal gute Gruppen aus dieser Ecke wie Interpol wussten bei mehrfacher Neuauflage des gleichen Rezepts nichts schmackhaftes mehr auf den Plattenteller zu legen. Das gleiche mit Joy-Division-Nachfolgern wie Echo & The Bunnymen durchzuexerzieren muss wirklich nicht sein.
Den Editors stehe ich deutlich kritischer gegenüber als Kollege Heldner und nähere mich eher dem Malcolm-Middleton und NME- („Ikea post-punk“) -Verdikt an – ein Vorwurf, der bei den Mary Onettes umso mehr zutrifft, wo die Editors sich doch dieses Mal wenigstens bemüht haben, die jüngst auf dem Flohmarkt erstandenen Billigcasios soundverbreiternd in das vormals starre Songkonzept einzubauen. Auf „Islands“ finden wir hingegen handwerklich einwandfrei gemachten, durchproduzierten, semidüsteren Sound mit textlichen Belanglosigkeiten aufeinander getürmt, dass es selbst beim besten Willen schwer fällt, sich im nachhinein an nur ein Lied explizit zu erinnern. Professionell gemachte Beliebigkeit ist das Ergebnis. (Christian Ihle)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=9EUXLTzz-l4[/youtube]
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