vonChristian Ihle 14.09.2011

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Rainer Kampling im Deutschland-Radio über „Das katholische Abenteuer“, das Buch des Ex-Spiegel-Kulturchefs Matthias Matussek, mit dem wir uns bereits an anderer Stelle einmal kurz befasst haben:

„Matussek denkt und schreibt in einem theologischen Vakuum, das er als seinen Kinderglauben ausgibt – selbstverliebt, arrogant und glaubensignorant. Über den Katholizismus, seine theologische Tiefe, seinen Reichtum an intellektueller Leistung, über seine strenge Schule des Denkens und Glaubens oder die Kirchengeschichte erfährt man auf den 358 Seiten des Buches erschreckend wenig – über den Autor und seine Ansichten mehr, als einem lieb sein kann. (…) Allerdings hat man selten erlebt, dass ein Autor seinen Neid auf Konkurrenten im Bekenntnisgeschäft – namentlich die evangelische Margot Käßmann und den katholische Heiner Geißler – und seine angefressene Eitelkeit so wutschnaubend offen legte wie hier.
(…)
Dieses Buch ist peinlich – in der Wortwahl, im Stolz des Autors auf seine theologische Unbildung, in seiner Schludrigkeit. Und peinlich ist die Vorstellung, jemand könne glauben, das sei nun katholisch.
(…)
Er ist offensichtlich nicht mit dem Papst katholisch, sondern wegen des Papstes. Die wiederum nur peinlich zu nennenden Versuche, den Papst zur Lichtgestalt des Konservatismus hochzuschreiben und für kleinbürgerliche gesellschaftliche Vorstellungen zu instrumentalisieren, durchziehen das Buch auf penetranteste Weise.
(…)
Lange lässt übrigens der Untertitel rätseln, warum dieses Buch eine Provokation sein soll. Belangloses wird ja nicht dadurch provokativ, dass man es im Quengelton vorträgt. Doch spätestens wenn man auf ständige Wiederholungen, groteske inhaltliche Fehler und stilistische Mängel stößt, wird klar, worin die Provokation besteht. Vielleicht sind zehn Prozent des Buches aktuell verfasst. Der Rest besteht aus alten Beiträgen des Autors, etwa aus dem „Spiegel“, aus seinem Blog, oder, wie man befürchten muss, aus seiner Schublade.

Ohne einen inneren Faden wird Altes und Ältestes aneinandergereiht, wobei die Fehler gleich mitkopiert werden. Wäre dies ein Beitrag zu Lebensmitteln, dürfte man durchaus das Wort Gammelfleisch benutzen.“

Inhaltsverzeichnis:
* Teil 1: Alle Schmähkritiken über Bands, Künstler und Literatur
* Teil 2: Alle Schmähkritiken über Sport, Politik, Film & Fernsehen

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