vonChristian Ihle 23.11.2011

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Die Brüder Gallagher waren Mitte der 90er-Jahre für die aufregendste Musik des Planeten verantwortlich und schon damals selten einer Meinung. Nach der schmutzigen Trennung von Oasis haben sie sich noch weiter auseinanderentwickelt – nicht nur optisch.


Wo Noel immer noch die Frisur eines Playmobilmännchens aufträgt, orientiert sich Liam an einem Irish Setter (Noel dazu: „Ob Liam durchgeknallt ist? Natürlich. Schau dir seine Frisur an.“). Während Liam dem Oasis-Debütalbum von 1994 nachtrauert und mit seiner neuen Band Beady Eye versucht, den wilden Rock ’n’ Roll seiner Jugend zu kopieren, klingt Noel Gallaghers neue Platte (veröffentlicht unter dem Namen „Noel Gallagher’s High Flying Birds“) mehr wie die späten Oasis. Das Einzige, was beide derzeit noch zu verbinden scheint, ist ihre Fußball- Liebe zu Manchester City – und dass sich beide nicht leiden können.

Während Noel, der große Aphoristiker der britischen Popkultur, eher feine Bonmots in Richtung Liam abfeuert („Liam ist ein Mann mit einer Gabel in einer Welt voller Suppe“), ließ Liam kürzlich die Anwälte sprechen: Er warf Noel vor, Lügen über die Oasis-Trennung zu verbreiten, und drohte gar mit einer Anzeige. Aber wie wusste Liam schon früher über sich selbst zu urteilen: „Es war nicht so, dass ich mir automatisch dachte, wow, ich bin in einer Band, ich benehme mich jetzt wie ein absoluter Vollidiot. Ich war davor schon einer.“




(Dieser Text ist ursprünglich im Business Punk Magazin erschienen.
Text und Skizze: Christian Ihle, graphische Umsetzung: Business Punk)

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