1. Der Film in einem Satz:
Ein Schattentanz um Fragen der Loyalität.
2. Darum geht‘s:
In den 70ern verliert die junge Colette ihren Bruder bei Kämpfen zwischen britischer Armee und IRA. Der Anti-England-Virus setzt sich daraufhin in ihrer ganzen Familie fest und so wird sie wie ihre verbliebenen Brüder als Erwachsene zum IRA-Terroristen. Als ein Bombenanschlag Anfang der 90er in London misslingt, versucht der britische Agent Mac (Clive Owen) sie zur „Doppelagentin“, also Informantin, zu machen.
Shadow Dancer ist mehr Drama als Thriller und sparsam an actionreichen Spannungsmomenten. Er bezieht seine Faszination aus dem Zusammenspiel der Figuren und der über allem stehenden Frage nach Loyalität. Loyalität zur Familie, zum eigenen Land, zur politischen Sache, zum Partner. Auch wenn das zentrale plottreibende Element (die Suche nach einem anderen Informanten) weniger Spannung verursacht als es das Drehbuch wohl eigentlich beabsichtigt hat, bleibt Shadow Dancer doch über die ganze Spielzeit recht fesselnd – und das Ende ist sogar wirklich überraschend, was man nun bei Thrillern nicht oft behaupten kann. Kompetent und gut, ohne spektakulär zu sein.
3. Der beste Moment:
Die Sequenz mit dem misslungenen Bombenanschlag in London, der auch die innere Zerrissenheit von Colette aufzeigt.
4. Diese Menschen mögen diesen Film:
Wer ruhige Terrorthriller oder leidlich spannende Dramen mag.
* Regie: James Marsh
* imdb