vonChristian Ihle 27.07.2017

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Wer sich des Nächtens umhergewälzt hat, weil eine Musical-Version vom Videospiel „GTA: Grand Theft Auto“ in seinem Leben fehlte, kann nun beruhigt sanft in den Schlaf schlummern, ist Edgar Wrights „Baby Driver“ doch die Antwort auf alle nie gestellten Fragen. „Baby Driver“ ist „The Fast & The Furious“ im Wroaar Wrooar Land, ein auf Hochglanz poliertes B-Movie, bei dem in Verfolgungsjagden die Autos um die Kurven tänzeln, als gäb es weder Gravitation noch Verkehreregeln.

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Trotz dieser angenehm lockeren und sehr songorientierten Auftaktphase ist „Baby Driver“s Hauptproblem – neben dem abturnenden Titel – die Hauptfigur „Baby“, der Driver. Der tinnitusgeplagte und ständig iPod hörende Teenager ist leider von Ansel Elgort nur halb so cool gespielt wie es diese überzeichnete Figur nötig hätte – was umso stärker ins Gewicht fällt, weil Jon Hamm, Kevin Spacey und, mit etwas gutem Willen, Jamie Foxx schauspielerische Schwergewichte sind, die sich ihres B-Movie-Daseins hier voll bewusst sind und mit großer Freude an der stilisierten Überzeichnung diese Karte spielen (im Besonderen hervorzuheben: „Mad Men“s Jon Hamm).
Auch wenn die mit laufender Spielzeit in den Mittelpunkt rückende Romanze zwischen Baby und seiner Debora immer wieder mit heftigem Zwinkern Richtung „Wild At Heart“ schielt, erreicht Wright nie die wilde Wucht von Lynchs großem Roadmovie. „Baby Driver“ dagegen fährt mit fortschreitender Dauer ziellos seine Runden und geht letzten Ende der Sprit aus.

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