vonChristian Ihle 27.11.2017

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Ich kann wirklich nicht sagen, dass sich mein Herz nach einer dritten Spiderman-Neuauflage seit 2002 gesehnt hätte und erst recht mach ich aus selbigem keine Mördergrube was meine Stellung zum Thema Superheldenfilme dieser Tage angeht. Deshalb ist es umso überraschender, dass ausgerechnet „Spiderman: Homecoming“ zu einem der besseren Filme des Genres zu zählen ist. Angenehmerweise verzichtet das also dritte (!) Spiderman-Reboot in 15 Jahren auf eine neuerliche Origin-Story, sondern springt gleich ins Thema. Darüber hinaus ist es erfrischend, dass „Homecoming“ versucht, die ganze Superheldenchose mal in so etwas wie der realen Welt zu verankern, ohne dabei aber düstere Instrospektive ins Zentrum zu stellen (hallo, Christopher Nolan!). „Homecoming“ ist vielmehr eine Coming Of Age – Komödie, deren Protagonist halt auch noch „Spiderman“ ist.

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Deshalb funktioniert der Film auch außerhalb seiner Superhelden-Szenen ziemlich gut, aber deutlich weniger, wenn Marvel-Konzessionen gemacht werden müssen: ich kann gar nicht ausdrücken, WIE SEHR JEDE EINZELNE SZENE mit Robert Downey Jr aka Iron Man in diesem Film BIG TIME GENERVT hat. Beispielhaft sei ein potentieller jumping the shark – Moment genannt, bei dem eine Fähre in zwei Teile geschnitten, von Spiderman notdürftig mit den Händen zusammengehalten und dann auf die Schnelle von Iron Man auf hohem Wasser wieder flott verschweist wird. Ohne unterzugehen. Himmerherrgott.

Doch dafür ist Tom Holland als Peter Parker schön unbekümmert, Michael Keaton spielt einen ungewöhnlich geerdeten Gegner und verzichtet dabei auf alle Manierismen. Kurz gesagt: wäre „Spiderman: Homecoming“ nicht mit aller Macht in das „Marvel Cinematic Universum“ hineingeprügelt worden, hätte hier ein richtig guter Film entstehen können – aber auch so ist der neueste Spiderman ein unterhaltsamer, wenig ärgerlicher Blockbuster.

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