„Wie oft kann man eigentlich den Namen „Florian Henckel von Donnersmarck“ niederschreiben, bis man sich einen Schraubenzieher durchs Auge ins Gehirn treiben will? (…)
Der ganze Quark wäre uns vielleicht erspart geblieben, hätte The Tourist die Regiekarriere des „Wunderkind[s] des deutschen Films“ so gründlich und nachhaltig zerlegt, wie sie es eigentlich verdient hätte. Nein, tatsächlich und unglaublicherweise war der Film mitnichten ein Flop, sondern hat weltweit dann doch gut Kasse gemacht. Wir erinnern uns: The Tourist war FHvDs zweiter Spielfilm nach dem Oscar-prämierten Das Leben der Anderen, sein Hollywood-Debüt und eine legendenumrankte Peinlichkeit. Wer gehört hat, der Film verdiene seinen miesen Ruf nicht, dem sei gesagt: „Doch. Tut er.“ The Atlantic lügt, ebenso die nichtsnutzige Blickpunkt: Film. In The Tourist schob der deutsche Oscarpreisträger Angelina Jolie und Johnny Depp wie zwei ineinander verkeilte Einkaufswagen verschiedener Supermärkte durch einen haarsträubend hirnverbrannten und grotesk zähen Krimi-Plot und ließ beide so unendlich alt und müde aussehen, dass man begann, sich ernsthaft Sorgen um sie zu machen. (…)
„Werk ohne Autor“ würde Zweitklässler unterfordern, so kunstlos ausformuliert und offensichtlich wird der Bildungsroman wegerzählt. Entweder sind Grundschuldkinder seine angepeilte Zielgruppe oder aber, Florian Maria Georg Christian Graf Henckel von Donnersmarck hält sein Publikum für mächtig schwer von Begriff. (…)
Es ist zum Heulen. Alles begleitet von Max Richters Musik, die einem immer, aber auch wirklich immer, ganz haarklein vorschreiben will, was man zu fühlen hat. Ein Film mit Stützrädern unten dran, formal hüftsteif und die ganze Laufzeit über ausgeleuchtet wie eine Zahnarztpraxis, merkwürdigerweise auch in den Szenen, die im Dunkeln spielen – keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben. Nicht eine Sekunde lang sieht Werk ohne Autor nicht wie ein abfotografiertes Filmset aus, sind die Protagonisten mehr als eindimensionale Abziehbilder. Nichts atmet hier. Ein überkontrollierter Riesenaufwand, alles für die Katz.“
(Alexander Buchholz in Das Filter)
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Unverschämte und unwürdige Krtik!
Bin schockiert über die – in meinen Ohren – deutlich zu scharf und spitzzüngig gewählten Worte des „Verfassers“!
Ich wurde von meiner Mutter gebeten, sie in diesen doch meiner Meinung nach recht anspruchsvollen, historisch geprägten Film zu begleiten!
Normal entspricht dieses Filmgenre zugegebenermaßen nicht meinen Interessengebieten…
Mit Tom Schilling ist Herrn Donnersmarck eine exzellente Besetzung für Kurt gelungen!
Ich bin bei weitem keine Expertin, aber der Film ist mir im Gedächtnis geblieben, sodass ich sogar die DVD zum Film zum Muttertag verschenkt habe.
Donnersmarck arbeitet mit dramatischen Bildern & ebenso dramatischer Musikgestaktung!
Der Film hat mich nachhaltig beeindruckt und während des erstmaligen Anschauens in keinster Sekunde gelangweilt!
Der Film wurde schließlich nicht umsonst für einen Oscar nominiert, lieber Herr Verfasser 😉
Herzliche Grüße an den benebelten oder besser gesagt dümmlichen Schwätzer (Verfasser wäre zu unwürdig) dieses Beitrags!
Ich habe mich köstlich über Ihre Wortwahl und Beurteilung amüsiert 😉
Grüße aus Bayern,
Johanna R. (23, Studentin)
ps, Herr Donnersmarck ist sich nicht zu schade in die direkte Kommunikation mit den Journalisten und Kritikern zu treten, da ihm deren Meinung wichtig ist/ interessiert!
Das alleine macht ihm zu einen exzellenten Regisseur und Produzenten 🙂
Abgesehen von dem hochgestochenen Adelstitel scheint dieser Mann äußerst intellektuell, respektvoll & „down-to-earth“ zu sein!
Vllt sollten sich alle Kritiker (anstatt mir) mal seine Interviews auf Youtube „reinziehen“…