Tja, zu Beginn fand ich die Netflix Original Produktion „Apostle“ gar nicht so uninteressant: religiöser Folk Horror, als hätte jemand Scorseses „Silence“ als B-Movie im „Blood On Satan’s Claws“ – Style interpretiert. In der zweiten Filmhälfte dreht Regisseur Gareth Evans aber eine komische Mutter Natur – Metapher auf real, so dass ich ab diesem Moment doch ziemlich verloren war.
Maximales Augenrollen bei Hauptdarsteller Dan Stevens war offensichtlich die vordringlichste Regieanweisung und auch sonst ist es vielleicht grundverkehrt Subtilität beim Macher von „The Raid“ und „The Raid 2“ zu erwarten, aber auch der ja durchaus zu feingeistigen Performances fähige Michael Sheen treibt hier die Overacting-Sau durchs Hinterwäldlerdorf.
Im Gegensatz zu den Raid’schen Dauerfights gibt’s hier zwar so etwas wie einen Plot, aber dafür wird im letzten Drittel Blutzoll entrichtet bis Mutter Natur suppt. Ich habe zwar einen grundsätzlichen Soft Spot für Folk Horror, aber 130 Minuten mit hohem Quatschanteil und umsoweniger Spannung verleiden mir dann auch diesen.
(auf Netflix)