vonChristian Ihle 08.07.2019

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Beginnen wir mit dem Positiven: „Godzilla: King of the Monsters“ ist unterhaltsam genug, um nicht zu langweilen und ich kann diesen düsternen Kampsequenzen immer noch mehr abgewinnen als den bonbonbunten Marvel-Endkampf-Welten.

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Im Gegensatz zum von Gareth Edwards verantworteten Vorgänger (Kritik hier), der einer meiner liebsten Blockbuster der letzten Jahre war, springt „King Of The Monsters“ aber unter der Messlatte hindurch.

Wo anfangen? Dass die Wissenschaftler hier nun wirklich noch dämlicher sind als wir das von den üblichen Sci-Fi-Krachern gewohnt sind und dass Lösungen/Erklärungen gern wie schludrig vorgelesene Wikipedia-Artikel klingen? Dass die innere Logik der Monster-Kämpfe erstens sich nicht wirklich erschließt (wer hat wann gegen wen einen Vorteil?) oder dass zweitens eine Unzahl an Ur-Monstern kurz hervorgezerrt werden, die dann aber genauso schnell wieder aus der Erzählung verschwinden?

Zudem leidet „King Of The Monsters“ an der Gleichzeitigkeit von Öko-Warrior-Tum inklusive Monsterverteidigung auf Seiten seiner menschlichen Helden und halt der doofen Tatsache, dass selbst der liebe Godzilla und wohlgesinnte Kollegen im wortwörtlichen Handumdrehen trotzdem schnell mal Straßenzüge und Landschaften in dystopische Wastelands verwandeln. Da geht die Liebe zu den Kräften der Natur dann vielleicht doch ein wenig weit, so humanistisch betrachtet.

Was zudem völlig fehlt: visuelle Ideen, die die Größe auf der Leinwand spürbar machen. Das ist Gareth Edwards im letzten „Godzilla“ so phänomenal gut gelungen – man denke nur an die die Fallschirmspringersequenz zu Ligeti-Soundtrack, die wohl größe Blockbuster-Szene der letzten 10 Jahre! Michael Doughertys „Godzilla“ ist dagegen zu profan bebildert als dass man den Absurditätsspiralen der Story gern folgen möchte.
Schade.

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