7inch #recordoftheday
Pet Shop Boys – It’s A Sin
1987, Parlophone / Charts: D #1, UK #1, US #9
„It’s A Sin“ war immer mein liebster Song der Pet Shop Boys, in all seinem gloriosen Bombast eine der größten Pop-Singles ever made. Vom NASA-Countdown-Sample zu Beginn über die unablässig schiebenden Synth-Flächen zu Neil Tennants Lyrics über seine katholische Erziehung („At school they taught me how to be / So pure in thought and word and deed / They didn’t quite succeed“) bis hin zum lateinischen Outro „Confiteor Deo“, mehr kann man nicht in einem Popsong packen, der in seiner Übertriebenheit natürlich camp ist, aber zugleich auch hinsichtlich der Themen von Schuld, Sünde und der Unterdrückung von Lust subversiv in die Mainstreamwelt hineinwirkte.
„It’s A Sin“ war dann auch tatsächlich die erste Nummer-1-Single – kein Song war hierzulande länger auf Platz 1 in 1987 – der Pet Shop Boys in Deutschland, nachdem „West End Girls“ und „Suburbia“ vom Vorgängeralbum unverschämterweise auf Platz 2 verblieben.
Bereits 1982 schrieben die Pet Shop Boys übrigens die Ur-Version von „It’s A Sin“, 1984 wurde sogar ein erstes Demo mit dem legendären Producer Bobby O aufgenommen. Ursprünglich sollte „It’s A Sin“ auch bereits auf dem Debütalbum „Please“ erscheinen (und nicht wie jetzt auf dem zweiten Album „Actually“) und Stock/Aitken/Waterman wurden für die Produktion angefragt, doch Pete Waterman lehnte zum Glück ab.
Das dazugehörige Video wurde übrigens von Derek Jarman gedreht, unter anderem Regisseur des Punk-Klassikers „Jubilee“ und später Großmeister des schwulen britischen Arthouse-Kinos (Very Arthouse!):
Auf der B-Seite findet sich „You Know Where You Went Wrong“, das im Gegensatz zum „It’s A Sin“-Bombast mehr an den coolen innerstädtischen Vibe von „West End Girls“ erinnert. Neil zur Entstehung von „You Know Where You Went Wrong“:
„Chris had been walking through Covent Garden and there were two tramps in this doorway and one of them turned round to the other one and said, ‚well, you know where you went wrong‘. It was like a „New Yorker“ cartoon.“