vonChristian Ihle 12.05.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Dass „Diamant des Grauens keine „Perle der Kinokunst“ sondern eben eher ein Diamant des Grauens werden würde, hatte ich natürlich erwartet. Nachdem ich kürzlich aber Ulli Lommels bizarren Punkfilm „Blank Generation“ (eine Art Jim Jarmusch für Amateure) gesehen hatte und insbesondere dank des DVD-Interviews mit Richard Hell über Ulli Lommel ein gewisses Faszinosum mit Lommels Karriere entwickelt habe, konnte ich dann bei diesem Amazon-Prime-Streaming-Neuzugang doch nicht widerstehen. Immerhin verspricht das Plakat ja auch: „Das größte Abenteuer der Menschheit hat begonnen“!

Die IMDb-Bewertung von 2,1 ist aber natürlich kein Zufall, denn „Diamant des Grauens“ ist sehr schlimm gespielt (Barry Hickey in der Hauptrolle – meine Fresse, wie Jeff Daniels nach einer Lobotomie), lommelgerecht konfus erzählt und in seinen Tricks / Actionszenen lachhaft.

Einen gewissen Charme kann man „Diamant des Grauens“ aber auch nicht absprechen, allerdings eher auf einer Trash-Abfeier-Ebene.
Kurios ist auch Kinskis Auftritt („Weltstar Klaus Kinski“ bitte, wieder das Filmplakat), der in erster Linie hier als Ölgemälde zu sehen ist, weil er sich wohl gleich zu Beginn so mit Lommel überworfen hatte, dass nur zwei Szenen gedreht wurden und er fortan als toter Geist (sowie als Ölgemälde) den Film bereichert. Aus noch unerklärlicheren Gründen kommentiert aus dem Off eine Orson-Welles-hafte Erzählonkel-Stimme den Film und liest manchmal regelrechte Lexika-Einträge über die fremden Länder in diesem Abenteuerfilm vor.
Warum auch nicht!

auf Amazon Prime Video oder hier auf youtube:

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