Die Saat (Regie: Mia Meyer)
Der fleissige und loyale Rainer (überzeugend: Hanno Kofler, der auch das Drehbuch mitgeschrieben hat) arbeitet hart auf der Baustelle, in der Hoffnung, zukünftig vom Facharbeiter zum Leiter emporzusteigen. Entgegen aller Versprechungen des Firmenbesitzers (schön gegen den Strich besetzt als glatter, rückgratsloser Yuppie: Robert Stadlober) wird ihm ein Externer vor die Nase gesetzt, der den Druck auf die Arbeiter erhöht und sie mit Leiharbeitern austauschbar macht. Auch privat stürzt Unglück um Unglück auf Rainer.
Wer seine Filmhistorie kennt, weiß: “Die Saat” steht also am Scheideweg zwischen Ken Loach und “Falling Down”. Mia Meyer geht in ihrem Zweitlingsfilm zunächst auch den Loach-Weg und gelingt es durchaus, einige Ungerechtigkeiten im Arbeitsalltag unter kapitalistischen Zwängen so zu zeigen, dass die Faust zum Kampf sich recken möchte, findet aber gegen Ende keinen rechten Schluss, der mehr als eine – so seltsam es klingt – versöhnliche “Falling Down”-Eruption zeigt.
Petite Maman (Regie: Céline Sciamma)
Céline Sciammas Nachfolgefilm zu ihrem Durchbruch “Portrait Of A Young Lady On Fire” ist sicher eher als Zwischenfilm einzustufen, was nicht nur an seiner Dauer von nur 72 Minuten zu erkennen ist.
Ein auch in seiner Wirkung kleiner Film über Depressionen und wie die eigene Familie, eigene Kinder damit konfrontiert werden und letztlich damit umgehen können.