vonChristian Ihle 16.11.2021

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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“Versteht mich nicht falsch, ich muss nicht mehr meinen Kopf minutenlang zu Pantera gegen die Wand schlagen, aber wenn die gezupften Zither-Gitarren erklingen, mit denen das Toco&Skin-Duett beginnt, dann umweht einen ein bisschen arg viel von diesem „Das Sandmännchen ist da“-Swag. Ist das noch Indie-Schönklang oder schon der süße Hauch der Verwesung?

Fakt ist jedenfalls: Meine Mutter hat früher geweint, wenn ich im Jugendzimmer mal wieder „Ich verabscheue euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst“ von Tocotronic auf zehn und in Endlosschleife laufen ließ. Könnte sie dagegen „Ich tauche auf“ hören, sie würde wohl sagen: „Alter, wie wenig willst du denn noch flexen mit deinem neuen Volksmusik-Grind?““. (…)

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Also besser das Augenmerk aufs Video, aufs eigentliche Duett: Wir sehen, wie Anja Plaschg und Dirk von Lowtzow aufeinander einfummeln. Als hätte das Akademiker-Pärchen von gegenüber bei einer Art performativem Frottee-Sex mal wieder „vergessen“, die Vorhänge zu schließen.”

(Linus Volkmann in der Musikexpress-Kolumne über Duette)


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