vonChristian Ihle 17.08.2023

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Es ist beinah heartbreaking wie schlecht ein wirklich gutes Buch in dieser BBC/Hulu-Adaption umgesetzt wurde! Alles, was Sally Rooneys Geschichten so toll gemacht hat, ist in dieser Serienversion ausgemerzt und auf den kleinen Nenner eingedummt.

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Geradezu ein Hohn, dass die Serie ebenfalls den Titel „Conversations with Friends“ trägt, denn was diese Adaption nun wirklich komplett versaut, sind genau jene Unterhaltungen.
Die Fragen nach dem guten Leben, dem Kommunismus, der Ehrlichkeit, der Tugend, dem Platz im Leben! Alles weg, zugunsten einer simplen „lieb ihn, lieb ihn nicht“-Plotline, die auch noch bevorzugt in schlecht dargestellten Handy-Unterhaltungen abläuft.

Wenn das nicht schon schlimm genug wäre, ist die Serien-Bobbi (Sasha Lane, ganz ganz schlimm) wirklich nicht auszuhalten in ihrer angezickten Borniertheit und Meilen entfernt von der smarten, schwierigen, gesellschaftliche Konventionen missachtenden Buch-Bobbi.

„Maybe you are just in love with your own face, I said. – Just because I have a beautiful face doesn’t mean I’m a narcissist“!
(Conversations with Friends, Das Buch)

Dass Frances‘ Objekt der Begierde in der Serienversion ein aalglatter Schönling, ein bei wish bestellter Brad Pitt ist, fällt dann schon fast nicht mehr ins Gewicht, so kaputt ist diese Serie bereits nach den ersten zwei Folgen gefahren.

Warum hat Sally Rooney so etwas nur zugelassen?

„He didn’t call me the next day, or the day after that. Nobody did. Gradually the waiting began to feel less like waiting and more like this was simply what life was: the distracting tasks undertaken while the thing you are waiting for continues not to happen. I applied for jobs and turned up for seminars. Things went on.“

(Conversations with Friends, Das Buch)

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