vonChristian Ihle 16.09.2024

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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King Hannah

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Auch die gerade erschienene zweite Langspielplatte von King Hannah ist wieder bestechend gut geworden. War das Debüt hier bereits auf Platz 3 der Alben des Jahres (und Song des Jahres!), erweitert “Big Swimmer” die dort vorhandene Portishead-meets-Smog-Soundpalette noch um Dry Cleaning Nüchternheit und Slint’schen Post-Rock-Freak-Out.

Girl And Girl

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Die aus Brisbane stammende Band Girl And Girl spielt Jingle-Jangle-Power-Pop, der offensichtlich von The Feelies & The Clean beeinflusst ist. Über die letzten vier Jahre veröffentlichten sie Single um Singles und EP sowie jüngst ihr Debütalbum “Call A Doctor”. Das bewahrt den Charme ihrer frühen Veröffentlichungen, aber kleidet ihren Sound in breitere Gewänder. “God I hope this motherfucking record sells” heißt es im Titelsong – und ich hoffe: ja.

O.

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Wer jetzt schon Phantomschmerzen aufgrund der jüngsten Auflösung von Black Midi verspürt, kann sich gerne dem Londoner Art-Punk-Duo O. zuwenden, die sich mit ihrem passend betitelten, gerade auf Speedy Wunderground erschienen Debütalbum “WeirdOs” um die nun frei gewordene Stelle bewerben. Bis zur Kakophonie wirre, von Saxophon und wilden Drum-Pattern getragene Songs, die Math-Rock & No Wave zusammenbringen.

Moonpools

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Der Dream-Pop der Basler Band Moonpools vereint Julee Cruise’ ätherische Twin-Peaks-Vocals mit Synth-Flächen und Shoegaze-Gitarren.

Jule

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Halten wir es kurz, doch treffend: Nichtseattle, aber als Punkdepression.

Yot Club

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Wieder mal ein virales TikTok-Wunder: warum ein Song wie “YKWIM?” sage und schreibe 726 Millionen Streams auf Spotify häufen konnte, ist angesichts des verspulten Bedroom-Indie doch faszinierend. Manchmal klingt Singer/Songwriter John Ryan Kaiser aka Yot Club als wäre Julian Casblancas nun voll into Chillwave. Bestes Beispiel ist “Nostalgia”, das aufs herzlichste die Pop-Synth-Vibes des letzten Strokes-Albums versprüht.

Versacer

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Ist Hypnagogic Pop noch ein Ding? Wenn ja: Versacer spielen die vielleicht beste heimische Variante davon. In ihren Texten beweisen sie ein Händchen für ja,paniksches Deutsch-Englisch – “Doch unter diesem sky / liegt nicht das paradise für uns zwei” – und ihr Sound ist modern aufpolierter, aber trotzdem verhuschter Yacht-Pop.

Güner Künier

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Post-Punk der frühen Peaches-Art aus Izmir->Flensburg->Berlin. Dazu gelingt ihr, eine Berliner-WG-Party im Video zum hervorragenden Track “Excellent Choices” so aussehen zu lassen, als würden immer noch Blixa und Nick Cave die Stadt regieren.

Edna Million

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So sparsam die Lieder von Edna Millions auch instrumentiert sind, verfehlen sie ihre emotionale Wucht nicht. Wie schon der frühe Leonard Cohen weiß auch die junge Österreicherin dass es nicht viele Instrumente benötigt, um musikalische Wirkungstreffer zu landen. Auf ihrem Debütalbum gastiert der alte Nino-Aus-Wien-Dauerkollaborateur Ernst Molden, den man durchaus als musikalischen Verwandten sehen kann.

Endless Wellness

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Dank Singles wie “Hand im Gesicht” und “Danke für Alles” kündigte sich die österreichische Band Endless Wellness bereits letztes Jahr als eine der spannendsten, besten neuen Bands an. Das Debütalbum löst die Vorschusslorbeeren ein und wird in seinem wunderbar wilden, aber emotionalen Fuzz-Folk zur alpenländischen Antwort auf Bright Eyes oder Neutral Milk Hotel.

Eat Them

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Eat Them sind mir das erste Mal (trotz “einiger” Releases zuvor: circa 20 Bandcamp-Alben zählt man bereits!) als Vorband der Düsseldorf Düsterboys aufgefallen. Ein kaum in Schubladen zu packender Sound, der aus der Lo-Fi-Ästhetik der Mitt80er unerwartete, verspulte Hymnen erschafft.

Zinn

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ZINN wiederum waren vor einiger Zeit Support der Düsterboys-Schwesterband International Music, aber dank ihres raveonettigen Garage-Smashs “Black Lake” ja bereits vorher hier im Popblog abgefeiert worden (Platz 7 in unseren Songs des Jahres). Das in diesem Jahr erschienene zweite Album “Chthuluzän” ist deutlich vielschichter, dafür manchmal auch weniger direkt zugänglich. Die Freunde von International Music sind im schönen Stop-Start-Song “Die Dramaturgie des Nachmittags” gleich auch noch auf der Platte zu finden.

Divorce

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Auch wenn Divorce aus Nottingham stammen klingen sie auf ihrem bisher besten Song “Gears” doch amerikanischer als man vermuten würde. Americana-esque Folk-Songs, die aber mit den Gitarren der Indierock-Explosion der 90er gespielt werden.

DVTR

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Nach Eigendefinition ist das kanadische Duo DVTR eine Kombination aus B-52’s und DIY Punk à la Jay Reatard, was keine verkehrte Beschreibung ist – aber den treibenden, postpunkigen Ansatz der Band etwas unter den Teppich kehrt.

The Grogans

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The Grogans spielen griffigen Garage-Rock mit Surf-Wurzeln. Das schreit zurecht nach Australien.

Modular

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Da ich mich selbst gerade in einer gewissen Wiederentdeckungsphase hinsichtlich Joachim Witts Frühwerk befinde, war ich von Modulars “Goldener Reiter”-Cover doch sehr angetan. Dementsprechend war Modular bisher eher im NNDW-Subgenre verortet, die neuen Songs wie “Trümmer dieser Stadt” entwickeln aber einen orchestraleren Indierock-Sound, der mehr an Culk & Co erinnert.

Nein Danke

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Synth-Punk, der aber nicht so bollerig die Tür eintritt wie die Audiolith-Kollegen, sondern lieber zuwenig als zuviel macht. Auch das deutsche Punk-Zine Bierschinken attestiert der neuen Platte: “Die Songs sind deutlich abwechslungsreicher in Aufbau und Tempo (es wechselt zwischen schnell, ganz schnell und noch schneller)”. Zu sperrig für die Neue Neue Deutsche Welle wie sich das gehört für eine gute Punk-Nase.

The Shivas

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Originalgetreuer 60ies Sound kommt aus der Shivas-Garage, die ihre ersten Alben auf dem K Records Label von Beat Happening Frontmann Calvin Johnson veröffentlichten.

Betti Kruse

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A propos 60ies: Neue Deutsche Beatmusik nennt Frau Kruse ihr Genre und das trifft es durchaus. Die Spät-60er-Beat-Hits von Hildegard Knef sind die offensichtliche Referenz, aber auch Erobiques Pop-Ausflüge wie “Wann strahlst du” wirken verwandt.

Bodega

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Dass Bodegas Debütalbum einst von Parquet Courts Mitglied Austin Brown produziert wurde, war a) passend und b) nicht zu überhören. Bis heute hat die New Yorker Band sich diesen spitz-eckigen Post-Punk-Sound mit DIY-Attitude bewahrt, den eben die Parquet Courts in den letzten zehn Jahren wieder so schön zurückgebracht hatten.

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