vonSigrid Deitelhoff 29.06.2021

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Es gibt weitere Lockerungen für den Badebetrieb im Prinzenbad. Wie mir zu Ohren kam, sind es anscheinend gar nicht die Bäderbetriebe, sondern der Senat, der für eine höhere Besucherzahl pro Zeitfenster plädiert hat. Ich weiß aber nicht, ob diese Information stimmt.

Aber wie auch immer… Jetzt haben wir den Schlamassel. Es werden für die jeweiligen Slots (ab dem Zeitfenster 9:45 Uhr) ca. 1100 Badegäste zugelassen. Es dürfen aber nur 356 Personen den Beckenbereich betreten, sprich gleichzeitig schwimmen. 744 Badegäste  tummeln sich also während dessen im Aussenbereich des Prinzenbads. Schaut Euch mal das nachfolgende Bild an. Es entstand 20 Minuten vor Öffnung des zweiten Zeitfensters.

Nur wenige Minuten später reicht die Schlange dann bis zum Landwehrkanal. Im Prinzenbad angekommen, ist weiterhin Geduld gefordert, denn für den Schwimmbeckenbereich muss anschließend weiterhin angestanden werden. Es kommt gar nicht so selten vor, dass Badegäste es gar nicht schaffen, innerhalb ihres gebuchten Slots Schwimmen zu gehen. Was für eine chaotische Planung. Das ist doch echt krass! 3,80 Euro fürs Trockenschwimmen ist auch nicht lustig. Ich hoffe, dass die Hitze den wartenden Badegästen nicht so zu Kopf steigt, dass sie Streit und Randale anzetteln. Immerhin sei ihnen dann zur Abkühlung die Innen-Duschen empfohlen. Obwohl…Das ist bestimmt auch nicht im Sinne der Hygienekonzepte.

Nebenbei bemerkt: Klar, freue ich mich, dass wir wieder im Prinzenbad schwimmen können, aber ein bißchen seltsam finde ich das schon… keine Testpflicht, auch keine „Drei-Gs“ für den Einlass. BäderCard- und MehrfachkartenbesitzerInnen kommen ohne Online-Buchung ins Bad, damit ist eine Nachverfolgung im Fall eines Falles nicht  mehr so ohne Weiteres gewährleistet. In Anbetracht der Menschenmassen pro Zeitfenster, dem Schlangestehen vor und im Bad (oft ohne Abstand)… Na, ja – hoffen wir mal das Beste. Nicht  dass das Prinzenbad noch zu einem Virus-Variantengebiet wird…

Fotos: ©Sigrid Deitelhoff

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2021/06/29/schlange-stehen-2/

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kommentare

  • Ich stimme Thorsten voll und ganz zu.
    Ich bin vollständig geimpft. Mache mir große Sorgen, weil keine Testpflicht mehr herrscht. Besonders, wenn ich die Kindergruppen sehe. Danke für den Artikel Sigrid Deitelhoff!

  • Die Bäder-Betriebe und in dem Falle auch der Senat , haben mit dieser Erhöhung der Besucherzahlen dafür gesorgt dass die Badegäste erst am Eingang dicht an dicht stehen und dann auch noch vor dem Einlass zu den Becken .
    Schlangenbildung sollte ja vermieden werden weil die Kassen nicht geöffnet sind , aber auch der Scanvorgang läuft über die Kasse .
    Man fühlt sich veräppelt .

  • Mein Eindruck von eigenen Prinzenbad-Besuchen der letzten Tage ist, dass die Anzahl der Personen im Innenbereich real nicht auf 356 begrenzt wird und auch gar nicht versucht wird, das durch zählen zu kontrollieren. Ist ja auch schwierig wegen der zwei verschiedenen Zugänge zum Innenbereich (von Osten und von Norden). Außerdem gehen auch viele Besucher durch die nicht wirksam gesperrten anderen Übergänge, zum Beispiel durch den westlich vom Nichtschwimmerbecken.
    In den beiden 50-Meter-Becken war es übervoll in den letzten Tagen, ohne dass eingeschritten wurde.
    Ich fände darum ein „Rollback“ dieser Lockerungen besser. Man könnte durchaus bereits jetzt ausschließlich vollständig Geimpften den Zugang erlauben, denn alle Erwachsenen, die an einer Impfung gegen COVID-19 interessiert sind, haben inzwischen zumindest die erste Impfdosis erhalten. Darüber hinaus sind ja bereits 34% der Berliner vollständig geimpft und es werden jeden Tag mehr. Ich würde mich dann im Prinzenbad deutlich wohler fühlen als jetzt und es wäre auch eine gute „Impfmotivation“ für die Impfgegner unter den Prinzenbadschwimmern.

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