Und wieder endet eine Freibad-Saison im Zeichen der Pandemie. Wir PrinzenbadlerInnen – zumindest die meisten von uns – haben schon Routine beim Tragen der Masken während des Schlangestehens vor der Eingangskasse. Wir kennen uns mit den Hygiene-Regeln aus, buchen rechtzeitig unser Online-Ticket und achten auf die Anzahl der Badegäste im Dusch-Innenbereich. Viele von uns haben auch in dieser Saison draussen kalt geduscht und sich hinter den Bauzäunen umgekleidet. Wir sind inzwischen Pandemie-Regel-Profis und doch fehlt die Leichtigkeit, die uns früher im Prinzenbad miteinander verbunden hat.
Den meisten PrinzenbadlerInnen wird nach dem Saisonende das Freibad fehlen. Aber: nach der Saison ist vor der Saison! Und ganz wichtig: Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Pilotprojekt der Bäderbetriebe zur Saisonverlängerung gelungen ist. Es sollte in diesem Jahr getestet werden, ob die Saisonverlängerung gut angkommt. Dann – so Johannes Kleinsorg, der Vorstandsvorsitzende der BBB – „könne es so etwas auch im kommenden Jahr geben“.
Viele PrinzenbadlerInnen hatten „unvorsichtigerweise“ im Oktober Urlaub geplant. Wer denkt schon daran, dass die Berliner Bäderbetriebe jemals die Sommersaison um so viele Herbst-Wochen verlängern würden! Die meisten Stammgäste urlauben in der Regel nach der Freibad-Schließung: Prinzenbad zu, schnell in den Urlaub, damit die Trauer um das geschlossene Bad nicht überhand nimmt.
Trotz der vielen urlaubenden Stammgäste war das Sportbecken im Oktober morgens oft noch rappelvoll – häufig weit über 50 SchwimmerInnen allein im ersten Slot. Und das, obwohl viele Berufstätige aufgrund der späteren Öffnungszeiten gar nicht mehr das Freibad besuchen konnten. Die anderen Becken hatten frische 17 bzw. 19 Grad, da hielt sich die Frequentierung natürlich in Grenzen.
In Anbetracht der guten Sportbecken-Auslastung im Oktober spricht eigentlich nichts mehr gegen eine Saisonverlängerung auch im nächsten Jahr und im übernächsten Jahr und im überübernächsten Jahr und so weiter und so fort. Natürlich nur bis zu dem Zeitpunkt, bis das Prinzenbad ganzjährig geöffnet ist!
Die Saisonverlängerung in diesem Jahr brachte auch so einige Kuriositäten zu Tage. Zum Beispiel: Viele Stammgäste, die im Bademantel zum Becken unterwegs waren. Einige, die in der Nähe des Prinzenbads wohnen, betraten sogar im Bademantel das Freibad und verließen es auch wieder im selbigen. JoggerInnen, die ihre Laufrunde ins Prinzenbad verlegten und damit gleich auf ein weiteres Pool Potential aufmerksam machten. Auf den Bäumen sitzende Eichhörnchen, die die Badegäste beobachteten und auf die eine oder andere Nuss hofften. Und Stammgast F. kontrollierte jeden Morgen mit ihrem eigenen Badewannenthermometer die Wassertemperatur.
Ihr Lieben, wir hoffen auch – nicht auf Nüsse, sondern auf die nächste Sommersaison 2022 ohne den Corona-Virus. Mit mehr Nähe zueinander, auf ein Gedränge ohne Masken im Cafe, ein Schlangestehen vor den Innenduschen, auf lebhafte Diskussionen mit vielen PrinzenbadlerInnen in der Cafeteria, Abschieds- und Willkommens-Umarmungen. Wir hoffen auf eine laute und schöne Saison-Abschiedsparty und auf ein tolles Splash-Event in der Mitte der Freibad-Saison und schlussendlich auf eine längere Sommersaison, sprich auf eine Herbstsaison im Prinzenbad.
In diesem Sinne: Bleibt gesund und passt im Winter auf Euch auf. Bis zur nächsten Sommersaison 2022!
Sigrid
Last but not least: Mein besonderer Dank gilt Fanny Cathrin Melle. Sie hat den Prinzenbad-Blog auch in dieser Saison wieder mit super tollen Fotografien unterstützt. Danke Fanny!
Vielen Dank auch an das Badepersonal, dass sie bereit waren, die Saisonverlängerung mit ihrem Einsatz mitzutragen. Und ebenso ein herzliches Dankeschön an die Cafeteria-Crew Daggi und Matze, die uns auch während der „Herbstsaison“ weiterhin kulinarisch versorgt haben. Vielen Danke auch für die besonders leckeren Stullen mit (jetzt lest und staunt): Basilikumceme mit italienischem Pesto, Dattel-Dip mit Chili und Curry, Feigendip mit Himbeeren und Ziegenfrischkäse, Avocado-Dip mit Frischkäse, Schichtkäse mit Kräutern der Provence und Knoblauch, Hüttenkäse mit Paprika und Mais, Thunfisch, Lachscreme, Dips mit getrockneter Tomate und mit Schafskäse sowie Peperoni mit Chili und Schafskäse. Im Sommer zusätzlich: geräucherte Forelle mit Kapern und Meerettich, 3-Zwiebel-Quark, Hüttenkäse mit Paprika und Mais, Frischkäse mit Blaubeeren und belgischer Schokolade sowie Frischkäse mit Kiwi, Ananas und Kokos.
Schon allein dieses Stullen-Dip-Angebot lohnt einen Besuch im Prinzenbad!
Alle Fotos:©Fanny Cathrin Melle