Die temporäre Kreuzberger Schwimmhalle auf der Prinzenbad-Wiese ist auf unbestimmte Zeit geschlossen. Aber niemand weiß, wieso. Das eine Gerücht besagt, es gäbe zu wenig Badepersonal, um das Hallenbad zusätzlich zum Freibad zu betreiben. Andere Badegäste erzählen, die Technik sei so marode, dass dadurch die Wasserqualität sehr schlecht sei. Die wiederum könnte nur verbessert werden, indem die Technik ausgetauscht oder saniert würde. Und das wäre gar nicht so einfach zu bewältigen. Na toll!
Solange die Luft- und die Wassertemperaturen noch zum „Draussen-Schwimmen“ einladen, ist das sicherlich auch kein Desaster. Aber sobald am Ende der Saison die Schwimmbecken im Freibad nicht mehr beheizt werden, hätten wir ein Problem. Nicht alle PrinzenbadlerInnen gehören zur Fraktion der EisbaderInnen…
Teaser-Foto:©Fanny Cathrin Melle /Foto im Text: ©Sigrid Deitelhoff
Die Schwimmhalle Kreuzberg wird gerade gewartet und mit neuem Wasser befüllt. Eine ‚bad news‘ ist dagegen, dass die Halle für normale Badegäste künftig nur noch sehr selten geöffnet ist, konkret an den Wochenenden (an denen es ohnhin schon sehr voll ist) und an einem Werktag. Alle anderen Zeiten sind ab September ausschließlich für Schulen und Vereine reserviert. Diese Regelung widerspricht gegen die ursprüngliche Planung der Bäderbetriebe: Die Halle sollte Ersatz sein für das geschlossene Spreewaldbad. Und ab Januar ist sie auch Ersatz für das geschlossene Stadtbad Schöneberg. Und hier wird noch mindestens ein Jahr lang saniert.
Diese Pläne der Bäderbetriebe sind nicht nur dreist und kundenfeindlich, sie verzichtet auch auf zahlende Badegäste, also diejenigen, mit denen die Bäderbetriebe ihr Geld verdienen. Es stellt sich die Frage, warum werden die Vereine hier so unverhältnismäßig privilegiert? Wo sind Lösungen, die alle mit ins Boot nehmen? Zum Beispel: Frühschwimmen für alle, anschließend Schulschwimmen, am Nachmittag wieder Öffnungszeiten für alle und am Abend dann Vereinsschwimmen. Bleibt es bei den geplanten Schließzeiten der Schwimmhalle Kreuzberg, sind Regressansprüche aller Dauerkartenbesitzer an die Bäderbetriebe unumgänglich.