Nach vielen Pannen, Verschiebungen und Vorabverrissen hat es die Broadway-Musical-Version der Spider-Man-Filme nun endgültig an den Broadway zur offiziellen Uraufführung geschafft. Die Stücke des Musicals haben Bono und The Edge von U2 geschrieben. Die FAZ zeigt sich eingeschränkt begeistert:
„Nach der offiziellen Premiere lässt sich über die teuerste Broadway-Show aller Zeiten sagen, dass das Schlechteste daran die Musik ist. In ihren besten Momenten klingt sie nach U2. Was natürlich fürchterlich ist. Viele seelenlos vor sich hin rockende Stumpfnummern, die man noch während des Hörens wieder vergisst. Für seine Auftritte im Superheldenkostüm haben Bono und The Edge Spider-Man ein triumphales E-Gitarren-Leitmotiv verpasst. So oft wie man es während des zweieinhalbstündigen Abends zu hören bekommt, sollte man es sich eigentlich für den Rest seines Lebens merken können – doch auch dies ist spätestens beim zweiten Bier nach der Vorstellung aus dem Gedächtnis gelöscht.
(…)
Dann ist Spider-Man alles, was man an Musicals hassen kann: Wenn Tänzer, die eine jung und dynamisch wirkende Schulklasse darstellen sollen, so energetisch und mit Yo-Gesten um sich werfend herumhüpfen, dass sich das Alter des Choreographen ganz eindeutig auf über 40 festlegen lässt (er ist 54), da er mit Videos von MC Hammer aufgewachsen sein muss.
(…)
Am zähesten sind die Szenen mit der Spnnenfrau, die zwar zusammengestrichen wurden, aber nicht genug. Klebrige Kitschnummern sind das, pseudodunkel, zum Davonlaufen schlimm. Arg viel huahhuahhuahhuahhua-Bösewichtlachen gibt es auch. Und überhaupt, dieses ewige Gesinge.“
(Johanna Adorján in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)
Inhaltsverzeichnis:
* Teil 1: Alle Schmähkritiken über Bands, Künstler und Literatur
* Teil 2: Alle Schmähkritiken über Sport, Politik, Film & Fernsehen