vonDetlef Berentzen 22.11.2012

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

Mehr über diesen Blog

Wer will/ dass die Welt/so bleibt/
wie sie ist/ der will nicht/
daß sie bleibt!
(Erich Fried)

 

„Wo Erich Fried für mich als kämpferische Figur absolut sichtbar wurde, war im Jahre 1967,  bei der Tagung der  Gruppe 47 in der Pulvermühle. Studenten aus Erlangen waren gekommen, feine junge Herren, die Revolution machen wollten. Wir reagierten höchst unterschiedlich, bildeten drei Parteien: da waren die Konrevolutionäre, wie Fried und Lettau, die Konservativen und  die Aufgeschlossenen mit Zweifel, dazu gehörten Grass und ich, obwohl ich mehr der Friedschen Truppe zuneigte.
In diesem Hin und Her begann Erich Fried für mich ganz eigentümlich zu leuchten, denn dieser kleine schwere Mensch verwandelte sich in einen jungen dahinhüpfenden Mann, der wirklich darauf aus war, endlich eine Barrikade zu finden, auf die er springen konnte. Diese Energie und diese bei ihm wirklich fleischgewordene Utopie, die werde ich nie vergessen…Wenn man jetzt zurückschaut, fehlt mir solch eine Stimme.“ (Peter Härtling)

P.S.: Erich Fried starb am 22. November 1988 in Baden-Baden.
Aquarell: Joern Schlund

 

more info

 

 

 

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/spurensuche/2012/11/22/friednewz-eine-stimme-die-fehlt/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert