Das war so. Morgens gegen 9.14 Uhr aufgewacht, Kirchners schnurrenden Boby im Arm, über mir das gerahmte Blau von Pascal, neben mir Seyfrieds Tupamaros, alles wie immer eigentlich, ich summe ein wenig, taste mich in den Kältestrom des Berliner Alltags, denke an mein viel zu leeres Konto und spüre es plötzlich wie einen Schmerz, habe keine Worte dafür, fange hektisch an zu suchen, finde in mir nichts als einen Satz vom toten Rio Reiser und weiß, ich habe sie verloren – meine Hoffnung. Kein Gesang von Zukunft und was noch werden könnte, alles nur Berlin und jetzt. Und Jetzt ist Scheiße. Ich schaue aus dem Fenster, renne auf die Straße, schaue in die Gesichter, in die Zeitung, schalte die Glotze ein, auch die virtuelle, doch nirgendwo nur eine klitzekleine Hoffnung, die mir heimleuchten könnte, überall Fußballgeraune und auch im Park nur Schuberts Lindenbaum: Nichts als Winterreisen im Angebot. Lese ich eben wieder Bloch. Wird schon werden.