vonDetlef Berentzen 19.02.2019

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Der Oberstufenkurs „Literatur und Theater“ hat sich innerhalb erstaunlich kurzer Zeit an vielen Gymnasien Baden-Württembergs etabliert, und die Nachfrage seitens der Schülerinnen und Schüler scheint stetig zu steigen. Eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass man auf dem richtigen Wege ist. (Landesinstitut für Schulentwicklung BaWü)

 

„Schüler machen Theater“, „Theatertreffen der Jugend“, „Schultheater der Länder“ – seit den 1970er-Jahren hat sich das Projekt Schultheater nach Jahren der Flaute mächtig entwickelt. Neulich fand noch in Kiel das bundesweite Schultheaterfestival mit dem Schwerpunkt „Flagge zeigen! Theater und Politik“ statt.

Dem Theater, der Inszenierung, der eigenen Rolle zu begegnen ist im Schulbetrieb, der oft genug im platten 45-Minutentakt stattfindet, das ganz Andere, das Besondere. Ob biographisches Theater, eigene Stücke oder die Inszenierungen des modernen oder klassischen Theaters, es finden Begegnungen mit Körpern, Figuren, Ideen und den eigenen Möglichkeiten statt. Auf der Bühne wird „gespielt“, Bilder werden entwickelt, Sätze gebaut, Literatur rezipiert, oft genug mit großer Begeisterung und enormer Energie.

Die Theaterpädagogik an der Schule kommt allemal fächerübergreifend und projektbezogen dazu. Ganz en passant und doch wesentlich werden Schlüsselqualifikationen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, Fertigkeiten im rhetorischen Bereich, kreatives und selbständiges Arbeiten und Sozialkompetenz ausgebildet – nicht ohne ästhetische Bildung zu vermitteln. Und das keinesfalls nur für ausgesuchte Hochbegabte: Theaterpädagogische Arbeit ist demokratisch und geht von den darstellerischen Möglichkeiten der SchülerInnen aus und entwickelt sie durch ganzheitliches, kreatives Lernen weiter.

 

 

Kurzum: Das Schultheater und seine TheaterpädagogInnen setzen Impulse, improvisieren, entwickeln mit allen Beteiligten Performances, Dialoge, Szenen und schaffen kreative Begegnungen der anderen Art. Auch in Baden-Württemberg. Der Oberstufenkurs „Literatur und Theater“ wird zunehmend nachgefragt. Ein gutes Zeichen!

„Zurzeit deutet alles darauf hin, dass die fachlichen Anforderungen, die an Theaterlehrerinnen und Theaterlehrer gestellt werden, in Zukunft eher noch steigen werden. Je mehr ein Fach wie „Literatur und Theater“ normaler Bestandteil des gymnasialen Fächerkanons wird und je selbstverständlicher es als Abiturprüfungsfach gewählt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass an die Qualifikation der Lehrkräfte dieselben Maßstäbe angelegt werden wie bei anderen Fächern.“ (Landesinstitut für Schulentwicklung)

 
Ich habe SchülerInnen des Kurses „Literatur und Theater“ am Firstwald-Gymnasiums in Mössingen begleitet, allemal unterstützt von Gillian Hughes, der Kursleiterin der Schule und von Carola Schwelien, der Theaterpädagogin des nahe gelegenen Theaters Lindenhof . In Melchingen werden gerade Goethe und sein „Faust“ geprobt, was uns alle mächtig inspiriert hat. Außerdem habe ich Uwe Zellmer getroffen. Auf einen Trollinger. Der ehemalige Intendant des Theaters Lindenhof gehört zu den kreativen Pionieren des Schultheaters in BaWü.  Und liefert den Background für mein SWR2-Hörstück.

 

Schultheater (podcast)

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