Ein Faschist, Ex-Militär, Pinochet-Sympathisant
wird Präsident, mit 55 Prozent.
Der Kontrahent Lula da Silva,
einst Schuhputzer und nun
Anführer der Werktätigen
und breiten Bevölkerung,
wurde von der Öffentlichkeit
und von der Wahl ausgeschlossen:
Seit April sitzt er im Knast,
aufgrund eines Komplotts,
erster politischer Gefangener
nach der Militärdiktatur 84.
Bolsonaro: Lula,
du wirst in deiner Zelle verrotten.
Diese roten Typen werden
aus unserem Vaterland verbannt.
41 Millionen Menschen bleiben,
trotz Wahlpflicht,
den Urnen fern
oder wählen ungültig,
aus Protest und Frust.
Bolsonaro: Ich bin für Folter.
Und das Volk ist auch dafür.
Brasilianische Aktien schnellen nach oben.
Brasilianische Börse feiert Rekordhoch.
Industrie und Banken jubeln,
die mio-schwere Wahlkampfhilfe,
unter US-gelenktem Rollback,
hat sich gelohnt.
Deutsche Bank twittert:
»Der neoliberale Jair Bolsonaro ist
Wunschkandidat der Märkte«,
während die Friedrich-Naumann-Stiftung
Bolsonaro unterstützt und mitfinanziert.
Bolsonaro: Brasilien über alles. Gott über allen.
Die Macht konzentriert sich in den gleichen Händen,
nur rassistischer, frauenfeindlicher, homophober,
kurz, offen – ohne Maske.
Wo Kapital nicht zum Profit kommt,
ruft es nach dem Faschismus,
ebenso wie der Arbeitgeber,
der die Polizei ruft,
wenn die Belegschaft murrt.
Bolsonaro: Es wird eine in Brasilien
niemals gesehene
Säuberung
geben.
Ich gestehe,
es gelingt mir nicht,
meine Wut
hinter Worte
zu verbergen,
obwohl ich es müsste,
um ein Gedicht zu schreiben.*
*Kursivstellen sind Zitate von Jai Bolsonaro
Titelbild zur Wiederverwendung gekennzeichnet /
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