vonCaro 12.05.2012

Fotoblog Streetart

Geklebtes, Geschriebenes, Gesprühtes – es gibt Vieles, was die Straßen der Stadt erobert. Hier gibt es Fotos davon zu sehen.

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Einfach einmalig toll: „BITTE LEBN“ (mit Anarchie-A) super platziert, tolle Farbe, schöne Aussage! Mitten auf der Partymeile Schlesische Straße Ecke Falckensteinstraße in Berlin-Kreuzberg befindet sich seit ein paar Tagen die Bitte nach mehr Leben. Gefällt mir gut, gerade in dieser Gegend, wo sich so viel hohler Kommerz und Partykultur breitmacht. Das seit Jahr und Tag da auf dem Giebel stehende „Bonjour Tristesse“ hat auch schon immer seinen Charme gehabt…aber beides zusammen ist noch besser. Der Schrifttyp sieht ein bisschen nach der „Reclaim Your City“-Crew aus.

Eine Ecke weiter, an der Cuvry- Ecke Schlesische Straße, wird in ganz ähnlichen Lettern schon seit ein paar Monaten die „Fickt Eusch Allee“ ausgerufen. Etwas aggressiver als die Bitte nach Leben…. aber beide Schriftzüge kommen gut, weil sie das Geschehen des Kiezes kommentieren.

 

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https://blogs.taz.de/streetart/2012/05/12/bitte-lebn/

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kommentare

  • Schließe mich Ara 100% an. Wir haben in dem Haus sehr lange gewohnt, günstig und mit dem besten Ausblick der Stadt, bis das mit der „Partymeile“ nicht mehr auszuhalten war.

  • LEIDA HÄZZLISCH möchte man dazuschreiben. Warum muss Berlin so kaputtgemacht werden? Wieder geht ein Stück originales Kreuzberg zugunsten einer Ballermann-Kultur verloren.

  • Ich schließe mich Eurydice und ara an. Inhaltlich besitzt es bei weitem nicht die Kraft von „Bonjour Tristesse“, greift die Feierlaune der Schlesi-Hipster auf hat somit meiner Meinung keinen kritischen Wert. Optisch finde ich es sogar beleidigend gegenüber dem (vom Architekten als gut befundenen) Bonjour Tristesse. Als würde man neben das „MDMA“ auf dem Dach in der Wiener Strasse in doppelter Größe „ALKOPOP“ malen. Respektlos.

  • Es ist wirklich schade, dass die Partyfuzzies gerade dieses Gebäude ausgewählt haben, um sich durch diesen banalen Spruch wichtig zu machen. Der Schriftzug ist plump, inhalt- und wirkungslos, dazu unpassend dimensioniert und positioniert, einfach hässlich
    Zeigten sie lieber mehr Mut und schrieben es auf den AlexA oder auf der Waschmaschine von Angela Merkel.
    Das Gebäude von Siza wurde in den 80er Jahren im Zuge der IBA errichtet in einem damals sehr schwierigen, an 3 Seiten von der Mauer umzingelten Viertel, und die Schrift „Bonjour Tristesse“ mit gedrehten S um den Augen des Giebels steht seit 1985 dort. Beide haben die Kreuzung künstlerisch und visuell geprägt, etwa durch die kindliche, unsichere Schriftführung, die mit der strenger Linienführung des Wohnkomplex kollidiert, oder durch den Bezug auf das weinende Auge auf dem Cover von Sagans Roman, und nicht zuletzt durch die feine Botschaft der Einwohner, die die graue Tristesse der Gegend tagtäglich vor den Augen hatten.

    Sehr zu begrüßen wäre es, wenn die Stadtverwaltung den neuen Schriftzug abträgt und den alten restaurieren würde.

  • Sofort löschen und dafür den Schriftzug „Bonjour Tristesse“ restaurieren, der steht da seit Ende der 80ern, verdammich ein bissl mehr Respekt vor Schonheit der Göttin

  • Ich kenne diese Gegend ein bisschen und sehe das leider ganz anders. Der alte Giebel-Schriftzug und das Haus hatten Geschichte, architektonisch wie politisch (mit Blick auf die ehemalige Grenze). Das „Bitte Lebn“ wirkt daneben leider sehr plump und macht viel kaputt. Gewollt, nicht gekonnt. Passt super zur Touri-Partymeile, da rettet auch das Anarchie-A nichts mehr.

  • wollte dich schon aus meinem rss feed entfernen. schoen wieder mal ein neues photo zu sehen.

  • Sehr gute Arbeit, Caro! Schön, mal wieder von dir zu lesen!
    DIe Aussage des ersten Bildes gefällt mir sehr!

  • Ich verstehe Deine Frage nicht so richtig. Verstehe ich richtig, dass Du mehr solcher Art Kommentare zum Kiezgeschehen sehen willst?

    Wenn ich weitere neue entdecke, dann werde ich sie posten.

    Bisher habe ich schon ein paar hier im Blog gepostet, die mir auch wirklich gut gefallen – viel Spaß beim Angucken:
    http://blogs.taz.de/streetart/2009/11/03/freak_revolt/
    http://blogs.taz.de/streetart/2010/03/24/kiez_keulen/
    http://blogs.taz.de/streetart/2010/12/16/hommage_an_die_super_pop_scheisse/

    Viele Grüße von Caro.

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