In Deutschland (und in vielen Teilen der Welt) gibt es ein Rassismusproblem und jede*r Einzelne, der zu Waffen, Taten und Worten greift, um seine rassistische Ideologie durchzusetzen ist einer zuviel. Oftmals werden die Täter als Einzelpersonen mit psychischen Problemen oä dargestellt, wie auch der Mörder von Hanau, Tobias R., der am Abend des 19. Februar 2020 neun Menschen erschoss (und danach seine Mutter und sich selbst).
Psychische Probleme mögen in den einzelnen Fällen zur Zuspitzung der Gewalt und Mordlust beitragen, aber eingebettet sind alle Fälle rassistischer Gewalt in ein Klima, in dem rassistische Ideologie der Überlegenheit einzelner Gruppen und Personen über andere gesellschaftlich toleriert werden und von Parteien, Neonazi-Gruppen und -Einzelpersonen öffentlich unterstützt und verbreitet werden (und in Institutionen wie der Polizei, der Armee, den Geheimdiensten toleriert).
Damit sind alle Taten rassistischer Gewalt keine Einzelfälle und die Zusammenhänge von Rassismus und Gewalt müssen klar in ihrer Systematik sichtbar gemacht werden!
Der 19. Februar ist ein Tag, der uns mehr noch als andere Tage zu Zivilcourage und zum Einsatz gegen rassistische Ideologien mahnt. Wie wäre es außerdem mit einer Spende für die Bidungsinitiative Ferhat Unvar, die sich aktiv gegen Rassismus einsetzt?
„Nie wieder Deutschland der Einzeltäter! Ein Jahr nach Hanau Demo am 20.02.2021 Hermannstr. 14 Uhr – Sozi 36„.
Und der 19. Februar ist ebenso ein Tag, um den Ermordeten von Hanau zu gedenken und sie zu erinnern.
In Berlin gibt es am 19. Feburar von 16-20 Uhr mehrere Gedenkkundgebungen: am Rathausplatz Neukölln, am Oranienplatz und am Leopoldplatz.
Und am 20.02.2021 findet um 14 Uhr am U-/S- Hermannstr. eine antifaschistische Demonstration statt.
Auf diesem Blog ein weiterer Beitrag öffentlicher Auseinandersetzung mit den Morden in Hanau.
Und ein Comic von Maik Banks, das er als direkte Reaktion auf die Morde von Hanau gezeichnet hat.