vonChristian Ihle 18.11.2015

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Die Fat White Family ist ohne Zweifel derzeit die beste Liveband Englands. Doch das Debütalbum „Champagne Holocaust“ hat es dem Gelegenheitshörer nicht gerade leicht gemacht, war die räudige Produktion und die gern in sich zusammenfallenden Songs kaum dazu geeignet, die Präsenz und die Spielfreude der Fat White Family zu konservieren. Die ihre Liveshows beherrschende treibende, hypnotische Rhythmik ging auf Platte verloren – wenig war hier zu erahnen, dass ein Fat White Family – Gig ein Erlebnis zwischen der Exploding Plastic Inevitable von Velvet Underground, der White Trash – Ästhetik von The Fall oder dem psychotischen Blues-Rock der Rolling Stones zur Exile On Main Street Zeit versprach. Trotzdem war das Debüt der Fat Whites natürlich gerade für die erstarrte britische Gitarrenlandschaft eine phänomenale Platte, nur konnte man live sehen: diese Band kann noch viel viel mehr!

Der erste Song des neuen Albums ist nun deutlich fokussierter und führt die Ansätze der Zwischensingle „I AM MARK E SMITH“ fort. Leichte elektronische Einflüsse, aber weiterhin einer treibenden Monotonie verpflichtet – der Weg von Velvet Underground zu einem Suicide / Neu! – Hybriden scheint bereitet. Auch das Cover weist in diese Richtung und lehnt sich schon mal schön an Throbbing Gristle an.
Die Band selbst verspricht nicht viel weniger für Album Nummer 2: „an invitation, sent by misery, to dance to the beat of human hatred. From the blinding white heat of a midday Mediterranean shore, to the embattled boudoir of Ike and Tina Turner, from the clotted grey droll of Dr Harold Shipmans waiting room, to the final hours of the Third Reich in the Berlin bunker.“

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kommentare

  • Gute Empfehlung, danke!
    Interessant auch die Throbbing-Gristle-Referenz, wenn ich mich recht erinnere war damals zu lesen, dies sei die Klippe mit der höchsten Selbstmord-Frequenz in GB.

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