vongnu 21.10.2018

GNU – Literarische Grotesken

Damals wie Heute das zynische Lächeln über die menschliche Irrfahrt. | © Fabian Fox Fotografie

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»Die Kausalkette durchbrechen? Ich soll die Kausalkette durchbrechen? Du verlangst nicht gerade wenig von mir!«

Er grinste breit und steckte sich eine Zigarette an.

»Scheiß drauf. Du filmst das hier jetzt!«

Er grinste breiter und zog die Zigarette in schnellen Zügen leer, griff erneut in die Schachtel.

»Nur für den Fall.«

Nachdenklich zog er an seiner Zigarette.

»Als Beweis! Wie war das? Hypothesen lassen sich jederzeit widerlegen, lassen aber auch logische Rückschlüsse auf Phänomene zu, die es dann zu widerlegen gilt. Die Scheiße ist ganz schön vertrackt!«

Wieder grinste er.

»Scheiß drauf!«

Er sprang von der Loggia. Es mussten zwölf Meter gewesen sein.
Die einen sahen seinen Selbstmord als vorbestimmte Fügung, die Determination des menschlichen Handelns. Für die anderen war er ein Held, der Verfechter des freien Willens.

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