vongnu 31.10.2021

GNU – Literarische Grotesken

Damals wie Heute das zynische Lächeln über die menschliche Irrfahrt. | © Fabian Fox Fotografie

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Eine weitere unelegante Person kommt hinzu.

(C): Perfekt.

(B): Perfekt.

(C): Genau, du sagst es. Perfekt. Alles so schön perfekt.

(B): Alles perfekt.

(C): Perfekt, Perfekt, Perfekt. Perfekt. Wer soll das sein?

(B): Unser neues Projekt. Und unsere Gäste. Sie sind nicht eingeweiht?

(C): Weiß dieser Mensch, was hier vor sich geht?

(B): Wir waren gerade dabei, es Ihnen schonend beizubringen.

(C): Das heißt, dieser hier ist nicht der einzige arme Mensch.

(B): Heute kamen die ersten. Morgen folgen weitere. Übermorgen auch. Wir stehen erst am Anfang und erkunden diesen Bau. Leider ist unsere Zeit nur begrenzt. Es ist uns nicht gelungen weitere Reserven für unsere Tanks auszumachen. Noch nicht!

(C): Hey du! Hallo!

(B): Sie sind nicht befugt mit den Neuen zu sprechen.

(C): Hatten die s. g. „Neuen“ eine Wahl. Oder wurde so über Sie verfügt?

(B): Menschsein heißt keine Wahl haben.

(C): Ich wusste bis dato nicht, dass ich einer bin bzw. wusste nicht, welche Konsequenzen mit dem Menschsein verbunden sind. Hätte ich es gewusst, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt. Nein, sicher!

(B): Wir geben dem Menschsein wieder Bedeutung!

(C): Wir wissen was passiert, wenn sich die Menschen selbst Bedeutung geben! Die Katastrophe wird in ihrem Momentum nicht bemerkt, scheinbar läuft alles wie gehabt weiter. Erwacht bin ich erst hier.

(B): Das Gefühl wird vergehen.

(C): Wie ist es bei dir? (zur Zuschauer*in)

Weißt du von was ich träume? Von was träumst du?(zu B) Ich bin. Verharre wieder, aber nur für den Augenblick des Schlafes, in diesem sirupartigen Zustand. Jeden Morgen, wenn ich wieder von meinem unruhigen Schlaf aufwache, wird mir aber schlagartig klar, vor eurem Zutun habe ich den Traum gelebt.

(B): Nostalgie!

(C): Das hier ist Nostalgie! Nichts außer Nostalgie!

(B): Eher Vergangenheit. Wir arbeiten auf dem Feld der Erinnerungsforschung. Wissen Sie, wir arbeiten an einer Art Schwarmbewusstsein. Aktuell tragen wir noch zusammen, um zu verstehen. Das hier sind die Archive des Glücks. Wir sammeln, um, um uns zu wissen und zu wissen, wie es weitergeht.

(C): Wunsch ist eine Farce. Wunsch wünscht sich doch nur mitzuteilen.

(B): Wahrheit ist eine Verpflichtung. Es geht um die Kultur.

(C): Niemand wusste um die eigene Lüge.

(B): Erbe.

(C): Ist nur Vergangenheit. Sie da, sie töten. Software Luna wird sich regen.

(B): Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten, dies sind die Unwägbarkeiten in denen wir uns nun mal bewegen. Wir gehen jetzt weiter. Was das war? Unbedeutend! Hier ist wieder Musik. Hören Sie. Es ist wie in einem Bienenstock. Melodie ist ein unsichtbares Band, das zwischen uns steht und eine Kommunikation fernab von Sprache ermöglicht. Sie müssen sich dieser Musik in Ihrem Inneren bewusst werden. Dann werden Sie auch Ihre Zweckmäßigkeit begreifen können.

(Musik spielt)

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