vonKatrin Gottschalk 04.12.2020

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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2020 war ein starkes Debattenjahr. Obwohl oder vielleicht gerade weil Corona den Alltag so fundamental veränderte. Wir haben nach dem Anschlag von Hanau und dem Tod von George Floyd über Rassismus in Deutschland diskutiert. Der Begriff der Cancel Culture dominierte im späteren Sommerloch die Twitterdiskussionen.

Ein Gesetzentwurf aus dem Bundesinnenministerium war überraschend im generischen Femininum geschrieben, die Union einigte sich mit der SPD plötzlich auf eine Frauenquote. Und in der taz diskutierten und diskutieren wir aufgrund einer Kolumne über Diversität und Dissens.

Die Debatten in der taz haben Katrin Gottschalk, stellvertretende Chefredakteurin der taz und Ebru Taşdemir, Chefin vom Dienst im Berlinressort, zum Anlass genommen, eine Mini-Podcastserie zum Thema Identität und Linke aufzunehmen. Jeweils mit zwei Gästen pro Episode und immer mit einem Wachmacher-Getränk. Denn das ist auch ein Trend, oder zumindest ein Trendwort, aus dem Jahr 2020: Wokeness.

Trendwort des Jahres 2020: Wokeness

Wer woke ist, ist wach, erwacht, erkennt die eigenen Privilegien und kämpft für die Gleichberechtigung von weniger Privilegierten. Das finden wir gut und trinken uns deshalb von Cappuccino mit Whiskey über Mate und Guarana zum tazsecco.

Gesprochen und getrunken haben wir jeweils, ohne uns gegenseitig in die Augen schauen zu können. Aufgrund der Corona-Beschränkungen konnten wir mit den Gästen nicht im selben Raum sein und die den Umständen entsprechende beste Aufnahmequalität gab es nur ohne Bild über den Online-Dienst Zencastr. Geschadet hat es nicht, vielleicht sogar bei allen den Fokus aufs Zuhören verstärkt.

Allerdings tauchten beinahe zu jeder Aufnahme neue technische Probleme auf. Mal stellte sich ein Mikro doch als übersteuert heraus, mal war das eigentlich eingeplante Headset doch an einem anderen Ort und mal ließ sich die Tür zum Podcast-Aufnahmeraum in der taz nicht öffnen. Nicolai Kühling, verantwortlich für die Musik und den Ton im Podcast, konnte anschließend einiges retten und der Inhalt spricht ganz für sich selbst.

Unser Podcast „Die Querulant_/:*Innen“ greift in sechs Episoden Debatten um Gendersternchen, Quoten, Generationen, Räume, Kämpfe und Streitkultur auf. Unter anderem schauen wir auch mit den taz Mitgründer*innen Ute Scheub und Thomas Hartmann in unsere eigene Geschichte zum Thema geschlechtergerechte Sprache und Quote.

Wir treffen in den Podcast-Episoden die Schriftstellerinnen Annett Gröschner und Nora Bossong und die Wissenschaftler*innen Dr. Sabrina Zajak, Anatol Stefanowitsch und Aladin El-Mafaalani. Für die Folge zum Thema Generationen haben wir uns Leonie Bremer von Fridays for Future geschnappt und Renate Künast von den Grünen. Den Einstieg in die gesamte Podcast-Reihe bestritten wir, natürlich, mit taz Kolumnist*in Hengameh Yaghoobifarah und dem freien Autor Stephan Anpalagan.

Debatten um Gendersternchen, Quoten, Generationen, Räume, Kämpfe und Streitkultur

So sperrig der Name des Podcasts daherkommt, so flüssig lassen sich doch die einzelnen Folgen durchhören. Es sind Gespräche, eine gemeinsame Suche nach Antworten, Blickrichtungen, Argumenten. Dabei setzen wir nicht auf Konfrontation, sondern auf Gemeinsamkeit. Der Dissens geht dabei nicht verloren, das zeigt die letzte Episode des Podcasts.

Zum Abschluss der Reihe am 6. Dezember 2020 widmen wir uns einem Metathema: dem Streiten. Wir fragen die Journalistin Thembi Wolf und die Autorin Jagoda Marinic, welche Rolle es beim Streiten spielt, wer spricht, ob sich die politische Streitkultur in den letzten Jahren verändert hat und ob die Bezeichnung People of Colour nicht einen Machtanspruch beinhaltet.

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Die sechs Episoden stehen jetzt als Sammlung von Themen über Identität und Linke online zur Verfügung über Spotify, iTunes, Deezer, Podigee und natürlich auch über taz.de/podcast. Über Feedback freuen wir uns sehr an podcast@taz.de. Eine Übersicht der einzelnen Podcast-Episoden gibt es hier.

Von Katrin Gottschalk, stellvertrende Chefredakteurin und verantwortlich für die digitalen Projekte der taz.

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