Seit ein paar Monaten bittet die taz um Spenden für die Auslandsberichterstattung. Zuvor hatten uns viele taz-GenossInnen signalisiert, dass ihnen die Berichte aus dem Ausland so am Herzen liegen, dass sie bereit wären, dafür zusätzliche Mittel zu mobilisieren.
Und tatsächlich: Schon 50 Fördermitglieder und einige Einzelspender unterstützen inzwischen den Recherchefonds, so dass jetzt schon über 4.000 Euro eingegangen sind. Gefördert haben wir bislang mit rund 1.000 Euro die Videoberichterstattung zum Kongo-Kriegsverbrecherprozess und mit rund 1.400 Euro die Recherche unserer KollegInnen Ambros Waibel und Marie-Claude Bianco über die Verschmutzung Sardiniens durch den Nato-Truppenübungsplatz. Beides wäre aus dem normalen Redaktionsetat nicht zu finanzieren gewesen – weitere Projekte sind in Vorbereitung.
Es geht dabei bestimmt nicht darum, spendenfinanziertes Spesenrittertum zu fördern. taz-KorrespondentInnen sind branchenweit als KünstlerInnen des kostengünstigen Reisens bekannt. Aber damit eine Recherche die Zeit bekommen kann, die sie braucht, und damit die Orte und Menschen besucht werden können, die man treffen muss, wenn es gilt, Dinge herauszufinden, muss manchmal eben mehr Geld eingesetzt werden, als der eng gestrickte Redaktionsetat der taz hergibt. Genau in diesen Fällen soll und will der Recherchefonds einspringen.
Vorbild war für uns der Recherchefonds der linken schweizer Wochenzeitung WOZ, der dort schon seit bald zwei Jahrzehnten Gelder für kostenaufwändigere journalistische Projekte auftreibt.
Weil der Verein aber freilich kein Sekretariat hat und keine Verwaltungskosten (abgesehen von den Bankgebühren) produzieren will, hängen wir bei ein paar Dingen noch hinterher, die für die Zukunft der Idee unabdingbar sind. So bewerben wir in einem Flyer die Webadresse www.taz.de/auslandsrecherche – die führt aber noch immer ins Leere, weil wir nicht dazu gekommen sind, dort Inhalte einzustellen. Und der regelmäßige Einzug der Fördermitgliedsbeiträge zu den von den Mitgliedern gewünschten Terminen kollidiert mitunter auch mit der redaktionellen Bearbeitung der US-Defizitdebatte … Wir bitten um Nachsicht!
Und wir bitten weiterhin um Unterstützung, denn das Problem bleibt ja: Guter, kritischer Journalismus kostet Geld. Wir wollen uns nicht damit zufrieden geben, aus dem Netz abzuschreiben, wir wollen auch in Zukunft dort hingehen können, wo es gilt, Dinge herauszufinden, die sonst im Verborgenen bleiben würden. Vielen Dank!
Ihre Spenden erreichen uns so:
Recherchefonds Ausland
Konto 6604 107 025
BLZ 100 500 00
Berliner Sparkasse
Spenden können leider nicht von der Steuer abgesetzt werden: Auslandsberichterstattung einer Zeitung gilt zwar gemeinhin als nützlich, aber im steuerrechtlichen Sinne nicht als gemeinnützig.
Kontakt: auslandsrecherche@taz.de
Bernd Pickert ist Auslandsredakteur der taz und Mitglied im Vorstand des Fördervereins “Recherchefonds Ausland”
Hallo taz,
ich wünsche mir, dass Ihr den „Recherchefonds Ausland“ bei der GLS Bank einrichtet.
Ansonsten: Weiter so!
Grüße