07.08.2018 – per Mail
Migration ist die Mutter aller politischen Probleme – Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister Seehofer, salopp formuliert ist Ihr Satz (siehe Betreff) ein Wahnsinn, der Hammer. Vielleicht ist er nicht ganz so griffig wie Treitschkes berühmtes Die Juden sind unser Unglück. Aber der Wahrheitsgehalt beider Sätze ist auf jeden Fall gleich. Ihr Satz wird, wie der von Treitschke, Folgen haben, er wird Parole und Schlachtruf werden, Taten beflügeln, Deutschland verändern. Sie dürfen sicher sein, Ihr Name wird mit ihm verbunden bleiben, auch noch in ferneren Zeiten, in denen schon niemand mehr genauer weiß, wer Horst Seehofer war und was er sonst gesagt und getan hat. Sie haben es geschafft, den ganz spezifisch-deutschen Heimatklängen einen weiteren hinzufügen. Ich hoffe, Sie fühlen sich durch meine Zeilen als der gewürdigt und verstanden, der Sie sind, und freue mich auf Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Karl Kirsch
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Auf diese Mail habe ich wenig später tatsächlich eine Art Antwort bekommen: Ein Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums teilte mir kurz und knapp mit, dass persönliche Äußerungen des Ministers vom Ministerium grundsätzlich nicht kommentiert würden. Aha. Protestiere also mal dagegen, dass einer, der mit dem, was er sagt, wirklich Einfluss hat, diese Stellung auf die verheerendste nur mögliche Weise nutzt: Kein Kommentar.