Ein Euphemismus, den die Chilenen dieser Tage immer häufiger zu hören bekommen, ist die desvinculación. Früher nannte man das despido, Kündigung. Desvinculación suggeriert so etwas wie „geordnete Ausgliederung aus dem Arbeitsverhältnis“, aber der wichtigste Unterschied zum klassischen Auf-die-Straße-Setzen dürfte sich auf sprachlicher Ebene abspielen.
Hier in Puerto Montt kommen die Einschläge der Lachs-Krise immer näher. Besser gesagt: Ein Volltreffer folgt dem nächsten. Gerade hat der Konzern AquaChile (unter den großen Produzenten der einzige mit vorwiegend einheimischem Kapital) die desvinculación von 450 ArbeiterInnen seiner zentralen Verarbeitungsanlage bekannt gegeben. Die Betroffenen erfuhren davon morgens am Werktor. Der Geschäftsführer von AquaChile, Alfonso Márquez de la Plata, ließ verlauten, das Bedauern des Konzernvorstands könne größer nicht sein. Aber der ISA-Virus, der die Fische seit 2007 millionenfach dahinrafft sowie die in den vergangenen Wochen verstärkt aufgetretene „Rote Flut“, eine toxische Algenblüte, hätten den Rohstoff – sprich Fisch – im Vorjahresvergleich um 60 Prozent dezimiert.
Den desvinculados will das Unternehmen nach eigenen Angaben Hilfen anbieten, sich rasch wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern – von psychologischer Erstbetreuung über Bewerbungstraining und Unterstützung bei der Jobsuche. Auch die Regierung in Santiago hat gestern angekündigt, Mittel in Höhe von sieben Millionen Euro aufzuwenden, um die Arbeitsmarkteffekte der Lachskrise abzufedern: Beratungsstellen sollen davon finanziert werden, Weiterbildungsmaßnahmen, Beschäftigungsprogramme. Ob’s hilft, ist fraglich: Das selbstgemachte ISA-Desaster und die internationale Krise haben nach Gewerkschaftsangaben seit Ende 2007 bereits 17.000 Arbeitsplätze vernichtet.
Hier in Puerto Montt kommen die Einschläge der Lachs-Krise immer näher. Besser gesagt: Ein Volltreffer folgt dem nächsten. Gerade hat der Konzern AquaChile (unter den großen Produzenten der einzige mit vorwiegend einheimischem Kapital) die desvinculación von 450 ArbeiterInnen seiner zentralen Verarbeitungsanlage bekannt gegeben. Die Betroffenen erfuhren davon morgens am Werktor. Der Geschäftsführer von AquaChile, Alfonso Márquez de la Plata, ließ verlauten, das Bedauern des Konzernvorstands könne größer nicht sein. Aber der ISA-Virus, der die Fische seit 2007 millionenfach dahinrafft sowie die in den vergangenen Wochen verstärkt aufgetretene „Rote Flut“, eine toxische Algenblüte, hätten den Rohstoff – sprich Fisch – im Vorjahresvergleich um 60 Prozent dezimiert.
Den desvinculados will das Unternehmen nach eigenen Angaben Hilfen anbieten, sich rasch wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern – von psychologischer Erstbetreuung über Bewerbungstraining und Unterstützung bei der Jobsuche. Auch die Regierung in Santiago hat gestern angekündigt, Mittel in Höhe von sieben Millionen Euro aufzuwenden, um die Arbeitsmarkteffekte der Lachskrise abzufedern: Beratungsstellen sollen davon finanziert werden, Weiterbildungsmaßnahmen, Beschäftigungsprogramme. Ob’s hilft, ist fraglich: Das selbstgemachte ISA-Desaster und die internationale Krise haben nach Gewerkschaftsangaben seit Ende 2007 bereits 17.000 Arbeitsplätze vernichtet.
Die Kampagne Sin miedo contra la corriente, die gegen die sozialen und ökologischen Verheerungen der Lachsindustrie kämpft, prangert das gute Geschäft an, das die Unternehmen mit dem Modefisch machen. Langsam hat freilich das Geschäftemachen auch ein Ende.
Derweil hatte der Gewerkschafts-Dachverband CUT am Donnerstag zu Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen augerufen, um gegen das Verhalten vieler großer Unternehmen zu protestieren. Diese, so die CUT, instrumentalisieren nämlich Krise und Krisenstimmung, um willkürlich zu entlassen oder Löhne zu kürzen. Eine zentrale Forderung der DemonstrantInnen war auch der Aufbau einer neuen staatlichen Altersvorsorge mit garantierten Leistungen. Sie soll das in den Achtzigerjahren geschaffene System der privaten Pensionsfonds (AFP) ersetzen. Viele AFP-Versicherte müssen wegen der weltweiten Kurseinbrüche dramatische Einbrüche ihrer voraussichtlichen Pensionssummen hinnehmen.
Laut CUT nahmen landesweit 135.000 Menschen an den Kundgebungen teil, allein in Santiago 30.000 – das Innenministerium sprach von 15.000 in ganz Chile und 3.000 in Santiago. Dort kam es zu den üblichen Scharmützeln, weil der Demonstrationszug nicht wie geplant über die Alameda ziehen durfte.
Hier ein Video, das sich aus ungelösten technischen Gründen nicht in den Post einbetten lässt (Blogwart, hilf!).
Laut CUT nahmen landesweit 135.000 Menschen an den Kundgebungen teil, allein in Santiago 30.000 – das Innenministerium sprach von 15.000 in ganz Chile und 3.000 in Santiago. Dort kam es zu den üblichen Scharmützeln, weil der Demonstrationszug nicht wie geplant über die Alameda ziehen durfte.
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