vonMarkus Szaszka 13.06.2019

Der Nirgendsmann

Markus "Nirgendsmann" Szaszka - Streuner und Schriftsteller aus Wien - schreibt über die Herausforderungen unserer Zeit und Romane, die zum Nachdenken anregen. Weitere Informationen: www.grossstadtballaden.com

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Als Lektor und Schreibcoach werde ich häufig mit der Frage konfrontiert, was man tun müsse, um gut schreiben zu lernen. Damit meinen meine Kunden und Schüler das Schreiben auf oberstem Niveau, so, wie ihre Vorbilder es tun. Eine Antwort, die ich zwischen Tür und Angel geben kann, ist: Du musst so viel wie möglich schreiben.

Da mich diese Antwort in keiner Weise befriedigt, habe ich mich entschlossen, meine Erfahrungen in diesem Blog zu teilen. Hier habe ich genügend Raum, um meinen wissbegierigen Kunden und Schülern alles mitzuteilen, was ich über das Autoren-Game weiß.

Das Schreiben von guten fiktionalen Büchern, und nur hierfür kann ich als Romancier Tipps geben, benötigt Zeit. Solltest du mit dem Gedanken spielen, selbst ein Autor oder eine Autorin von Romanen zu werden, hoffe ich, dass Geduld jetzt schon zu deinem Portfolio an Tugenden gehört.

Ein Entschluss und viel Arbeit

Da ich viel mit Anfänger zusammenarbeite, fange ich bei den absoluten Grundlagen an. Es kann sein, dass du schon seit Jahren gerne schreibst und einiges an Schreiberfahrung mitbringst. Es kann auch sein, dass du bisher nur fantasiert hast, ein berüchtigter Schriftsteller à la Hemingway zu sein.

Egal wie viel oder wenig du bisher geschrieben hast: Dein Weg beginnt, sobald du dich dazu entschließt, das Schreiben von Büchern zu deinem Beruf zu machen und hiervon deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wenn möglich, richte dein gesamtes Leben auf dieses Ziel hin aus – übertrieben ausgedrückt. Über das im-Schriftstellersein-Versinken werde ich in einem anderen Blogeintrag mehr schreiben. Für den Anfang sollte es dir genügen, zu wissen, dass du es ernst meinen solltest. Gleichzeitig will ich hier keinen Motivationscoach mimen, der dir vermitteln möchte, dass du es nur mit eiserner Disziplin, Verzicht und einem soliden Mindset schaffen kannst, deine Ziele zu erreichen 😊 Das wäre mir ein wenig zu beschränkt. Das Leben ist nicht so dramatisch, wie wir es in dem ein oder anderen Motivationsvideo sehen… was wir Schriftsteller am besten wissen sollten.

Bei mir hat es vier Jahre gedauert, vom Beschluss, ein „echter“ Schriftsteller zu werden, bis zur Unterzeichnung meines ersten Verlagsvertrages. Für viele ist das der Moment, an dem sie einen vermeintlich echten Schriftsteller ausmachen. Es ist ein offizieller Akt, der Außenstehende (und viele, nicht ernstzunehmende Autoren) dazu verleitet, ihm Bedeutung zuzumessen. Die Profession des Schreibens wird einem nicht mittels einer Unterschrift verliehen – merk dir das.

Zugegeben, bei derartigen Fragen scheiden sich die Geister, aber ich kann dir nur meine Sicht der Dinge vermitteln und ich habe mich nach rund dreieinhalb Jahren wie ein richtiger Schriftsteller gefühlt. Es war der Moment, in dem ich mich zum ersten Mal auf die gleiche Art von meinen Texten bewegt fühlte, wie ich es ansonsten von den Texten meiner literarischen Vorbilder gewohnt war. Und nur darum sollte es dir gehen: Schreibe, um dich intellektuell zu befriedigen.

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Meinen ganzen Bericht über dieses Thema sowie weitere Tipps und Hinweise kannst du hier nachlesen!
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MfG
Markus “Nirgendsmann” Szaszka

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https://blogs.taz.de/nirgendsmann/2019/06/13/lust-einen-roman-zu-schreiben/

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