vonMarkus Szaszka 18.03.2020

Der Nirgendsmann

Markus "Nirgendsmann" Szaszka - Streuner und Schriftsteller aus Wien - schreibt über die Herausforderungen unserer Zeit und Romane, die zum Nachdenken anregen. Weitere Informationen: www.grossstadtballaden.com

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Die Zeiten ändern sich.

Heute früh bin ich in Berlin angekommen und glücklich, dass ich als Österreicher noch bleiben darf.

Es war ein trauriger Anblick.

Schon in New York wurden spontan alle nicht EU-Passagiere ohne Transit aus dem Flugzeug gebeten, weil in letzter Minute eine Vorgabe der deutschen Regierung ins Cockpit geflattert war.

“Wer nicht aus der EU kommt und nicht einen direkten Transit-Flug hat, wird ab jetzt beinhart bei der Landung geschnappt und deportiert.”

Und die Einhaltung dieser Richtlinie wurde direkt beim Flugzeug-Ausgang von diversen Polizisten exekutiert.

Ich will nicht von richtig oder falsch reden, nur die Menschen, aus welchen Gründen auch immer sie jetzt in einem für sie fremden Land gestrandet sind, sind echt arm dran 🍀

Hoffentlich können wir bald wieder zu “offenen” Grenzen zurück. Das war eine Errungenschaft, die wir für keinen Preis hergeben sollten – temporär, ja, aber dann bitte auch mit Augenmaß und reichlich individuellen Betrachtungen/Ausnahmen.

Das sollte möglich sein, bei so wenigen Irritationen auf den Straßen. Da können wir vielleicht die Einzelschicksale etwas mehr forcieren.

Ich habe schon lange nicht mehr in derart verzweifelte Gesichter geblickt (abgesehen von Flüchtlingsgesichtern).

Es waren die nicht infizierten Opfer dieses Virus, die ich heute hab weinen sehen.

Ich bin skeptisch.

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