vonChristian Ihle 20.02.2010

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

Roger Willemsen hatte vor einigen Monaten sehr öffentlichkeitswirksam auf Heidi Klum eingedroschen, was ihm natürlich einen Eintrag in unserer Schmähkritik-Rubrik (Nr. 201) einbrachte:

“Der Exzess der Nichtigkeit aber erreicht seinen Höhepunkt, wo Heidi Nazionale mit Knallchargen-Pathos und einer Pause, in der man die Leere ihres Kopfes wabern hört, ihre gestrenge Entscheidung mitteilt und wertes von unwertem Leben scheidet. Da möchte man sechs Sorten Scheiße aus ihr herausprügeln – wenn es nur nicht so frauenfeindlich wäre”.

Im Rahmen eines Interviews mit der Süddeutschen Zeitung spricht Willemsen noch einmal über die damalige Aussage und ihre Folgen:

Willemsen: Mein Satz steht und ich würde ihn in all seiner Prosa jederzeit wieder so sagen.

sueddeutsche.de: Und das, obwohl Sie eine derartige Aufregung erzeugt haben?

Willemsen: Ist doch herrlich: Günter Klum hat sich gemeldet und unwillentlich klargemacht, dass er selbst einfachen, syntaktisch überschaubaren Sätzen nicht gewachsen ist.

sueddeutsche.de: Der wird sich, wenn er das liest, sicher auch wieder bei Ihnen melden.

Willemsen: Immer gern! Übrigens: Heidi Klum hat sich dann auch noch geäußert. Sie hat behauptet, ich hätte aufgefordert, eine Schwangere zu schlagen. Das habe ich erstens ausdrücklich nicht gesagt und zweitens von ihrer Schwangerschaft nicht mal gewusst. Ein Anwalt erklärte mir, ich könne sie nun verklagen, denn ihre Aussage sei ehrabschneidend. Ich dachte, es wäre witzig, wenn ich jetzt in dieser Sache gegen Heidi Klum gewinnen würde.

sueddeutsche.de: Und warum haben Sie’s dann doch nicht gemacht?

Willemsen: Der Witz war nicht gut genug.

sueddeutsche.de: Nun startet Frau Klum demnächst mit einer neuen Jurybesetzung – vielleicht gefällt Ihnen diese neue Jury sogar?

Willemsen: Oh ja! Ich freue mich sehr, dass es Heidi Klum gelungen ist, Adorno und Horkheimer für die Jury zu verpflichten.

(Roger Willemsen im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung)

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 200 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2010/02/20/schmaehkritik_reloaded_roger_willemsen_und_heidi_klum/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert