vonChristian Ihle 07.01.2014

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Der amerikanische Rolling Stone hat sich in einem (wie immer) lesenswerten Interview mit Noel Gallagher über das vergangene Musikjahr unterhalten. Und, sagen wir’s mal so, Noel teilt die hiesige Meinung zum letzten Arcade Fire Album – auch wenn er es sich nicht einmal angehört hat…


Rolling Stone: Did you hear Arcade Fire’s new album?

Noel Gallagher: I haven’t heard it. Anybody that comes back with a double album, to me, needs to pry themselves out of their own asshole. This is not the Seventies, okay? Go and ask Billy Corgan about a double album. Who has the fucking time, in 2013, to sit through 45 minutes of a single album? How arrogant are these people to think that you’ve got an hour and a half to listen to a fucking record?

Did you see that they’ve asked people to wear formal wear or costumes at their shows? [Ed. Note: Arcade Fire has clarified that this dress code is „super not mandatory.“]

Noel Gallagher: [Sighs] Well, what’s the point of that? Do you know what the point of that is? That is to take away from the shit disco that’s coming out of the speakers. Because everybody’s dressed as one of the Three Musketeers on acid. „What was the gig like?“ „I don’t know, everyone was dressed as a teddy bear in the Seventies.“ „Yeah, but what was the gig like?“ „Ah, fuck knows, man, I have no idea. I was dressed as a flying saucer.“ „Yeah, but what was the gig like?“ „Fuck knows. I don’t know. Seen Cheech and Chong, there, though.“ Not for me.

You know Bowie sings backup on one of Arcade Fire’s new songs, right?

Noel Gallagher: Oh, that’s a shame


(Noel Gallagher im Interview mit dem amerikanischen Rolling Stone)


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kommentare

  • Da plagiierst du ja fast B. Begemann, ich zitiere aus Schmähkritik #13:
    „niemand sagt Konstantin Wecker “musst du Deine Tour “Wut & Zärtlichkeit” nennen? Das ist ein bisschen scheisse, Konstantin!” Diese Leute haben alle keine Freunde offensichtlich“

    Bähm!
    Klar ist Reflektor abgehoben und arrogant, aber auch das kreativste seit langem.
    Und von der Qualität her mindestens so gut wie die „Don’t Believe The Truth“! Mindestens…

  • Wer ist hier arrogant? Wieso sollte man nicht auch heutzutage Zeit haben für ein längeres Album? Oder ein Doppelalbum? Wegen Facebook oder was? Weil von früh bis spät irre beschäftigt sein ein Zeichen von Wichtigkeit sein soll? Man muss doch sowieso aller zwanzig Minuten die Platte umdrehen bzw. wechseln. (Ich habe noch nie Arcade Fire gehört, weiß aber auch nicht genau, wer dieser Noel ist.)

  • Für mich ist „Reflektor“ ja schon sowas wie das „Be Here Now“ von Arcade Fire – eine Band, die vom eigenen Größenwahn ziemlich besoffen scheint.
    Durchaus der eine oder andere gute Song (wie ja auch auf Be Here Now), aber als ganzes Werk völlig überbordend, wie als gäbe es niemanden mehr im Umfeld, der mal sagt: „ne Du, Will, das ist vielleicht keine so gute Idee, lass die mal weg“

  • Mit Arcade Fire hatte ich bei den ersten Alben ein ähnliches Hochgefühl wie früher bei den Go-Betweens. Das wurde aber irgendwann schal, wie beim Essen von zuviel Schokolade.

    Jetzt dann „Reflektor“, ich weiß nicht so recht und schließe mich erstmal im Grundsatz Noel Gallagher an. So ein Begeisterungskonsens (Bowie- Mitwirkung, Playlist-Platz-1-Inflation, Überall Bestnoten) ist mir auch eher suspekt, wenn ich bedenke, wer alles die wohl sonst noch gut findet.

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